184 Mal erfolgte. Ihre Sendung bestand gewöhnlich aus 3 Hirschen, 6 Rehen, 24 Hasen und ZOO Krarmnetsvögeln. Über Szentgal gelangen wir nach Väro s löd, dessen deutsch sprechende Einwohner sich mit der Fabrikation von Steingutgeschirr befassen. Wie die Straße von Szentgal zu dem im Thale liegenden Dorfe niedersteigt, trifft sie an dessen Eingang rechter Hand ein großes in zwei Flügeln entwickeltes Gebäude, das als herrschaftlicher Gasthof eingerichtet ist. Es ist an der Stätte und aus den Bausteinen eines alten Klosters und Asylhauses errichtet. Hier hatte früher der Karthäuserorden sein Stammhaus und der Erzprior von Lövöld seine Residenz. Der Name des Ortes lautet nämlich in alten Urkunden Leveld und Lövöld, was im Munde des Volkes die Form Löd annahm. Väroslöd („Stadt Löd") aber heißt er zum Unterschied von dem benachbarten Dorfe Kislö d. Mitten durch das Dorf fließt der Torna-Bach, in dessen Thale sich die Station der Westbahn befindet. Den mächtigen Karthäuserorden siedelte Ludwig I. um 1360 in diesem Kloster an und verlieh ihm aus den Gütern der Bakonyer Obergespanschaft und anderem Besitze ungeheure Herrschaften. Jahrhunderte lang bestand der Orden in Ungarn und hörte in der Periode nach der Katastrophe von Mohacs auf. Kein Orden im Lande dürfte reicher an Donationsgütern und auch sonst mächtiger gewesen sein, ja man darf sagen, daß selbst der Erzabt von Martinsberg im Ansehen hinter dem Erzprior der Karthäuser von Lövöld stand. Dies beweist auch der Reichstag des Jahres 1498, der das Banderinm des Erz priors mit 200 Reitern bestimmt, genau wie das des Erzabtes von Martinsberg und des Bischofs von Veßpräm. Und einen ferneren Beweis liefert der Reichstag 1550, der dem Prior von Lövöld außer seinen alten Privilegien auch das dem Primas des Landes zukommende Sonderrecht zusichert, in Privatprocessen den ihm zu seinen Gunsten oder Lasten auferlegten Schiedseid durch seinen eigenen Hofrichter schwören zu lassen. Der Orden bestand so lange, bis im Jahre 1552 die Türken die Veste Veßprem eroberten. Bei Väroslöd theilt sich die Straße, ihr nördlicher Zweig geht nach Päpa, der westliche nach Devecser. Auf der Straße nach Päpa gelangen wir bei Tapolczafö aus dem wirklichen Bakony heraus und betreten den Ostrand des großen westlichen Alföld. Dieses Dorf bestand aus Prädial-Edelleuten. Hier hat der Tapolcza-Bach in Kalkstein spalten seinen Ursprung, eine herrliche, aus zwei Becken bestehende Quelle, die durch eine kaum drei Meter breite Felsenbank von einander geschieden sind. Das Niveau des einen steht schon um drei Fuß höher als das des anderen und jedes bildet einen kleinen Teich. In dem oberen Becken bricht durch mehrere größere und kleinere Schachte, deren Durchmesser von einem halben bis zu zwei Fuß wechselt, krystallklares Gebirgswasser hervor und sein Schwall treibt sofort, gleich am Rande des kleinen Teiches, ein oberschlächtiges Mühlrad. Als an diesem Orte noch kein Dorf stand und die Kalk- und Dolomitfelsen von dichtem Wald