323 Eine vierte Linie läuft von Zakäny gegen Szigethvär. Hier liegt Berzeneze mit Schloß und Wildpark, dann in den Festetitz'schen Waldungen: Tarany, Belavär, Vizvär, Babocsa, das Pferde- und weiberberühmte Csokonya, Darany, Jstvändi, das deutsche, an Tabak reich gewordene Szulok und gleich beiSzigetvar eine Anzahl Dörfer (Dobßa, Pata, Basal, Szu lim an, Turbek), deren Namengebung auf die Kämpfe uni Szigeth zurückgeführt wird. Bei Turbek ist dort, wo das Herz des großen Suleymann bestattet sein soll, eine Kapelle erbaut; daneben heißt ein mit kleinen Hügeln bedecktes Feld noch jetzt Türkenfriedhof. Szigethvär selbst besteht aus drei Thürmen, etlichen stockhohen Häuschen und einer sehr langen Hanptgasse, hinter der die Festung aufsteigt; den Hintergrund bildet ein tiefgelegener Maierhof mit Pappeln. Kunst und Dichtung haben die Gegend verherrlicht. Theodor Körner, Vörösmarty, vor Allem aber Nikolaus Zrinyi, der Enkel des Leonidas von Szigeth, der erste ungarische Epiker. Ein „Elsternest" hatte der Großsultan Szigeth genannt, das sein Tod werden sollte. Die Zrinyi waren ein großes und glänzendes, aber düsteres Geschlecht. Michael, Niklas Bruder, der bei Mohacs fiel; Georg, Niklas Sohn; Niklas, der große Dichter und Feldherr, den der Eberzahn füllte; Peter, der unglücklichste von allen; Helene, das männlich gesinnte Weib; zuletzt als letztes Aufflammen Adam und Johann. Alle starben eines frühen und tragischen Todes. An der Wölbung der Pfarrkirche zu Szigeth sieht man Szenen aus den dortigen Kämpfen gemalt. Ein großes Gemälde Peter Kraffts in der Bildergallerie des Nationalmnseums stellt den Ausfall Zrinyis dar und ist in unzähligen Vervielfältigungen durch das ganze Land verbreitet. Eine kleine Kapelle, in deren Frontnische fünf Schädel zu sehen, soll die Stelle bezeichnen, wo Zrinyi siel. Auf dem Hauptplatz steht jetzt ein Löwe, von der Pietät der Gegend errichtet. Und am 7. September findet alljährlich eine würdige Zrinyifeier statt, was der Fünfkirchner Domherr Ladislaus Juranics, der letzte Abkömmling von Zrinyis Kampfgenossen Lorenz Juranics, durch eine Stiftung ermöglicht hat. Das Baranpaer Lomitat. Wer je vom Gipfel des Zengövar oder des Harsany dieses Comitat überblickte, weiß, warum Jeder, der irgend einmal diesen Boden betreten, oder über ihn geschrieben, sich in eitel Entzücken geäußert hat. Das ist ein prächtiger Gobelin, mit dem flüssigen Silber zweier großer Ströme eingefaßt und bunt bemalt mit leuchtenden Farben, mit Heiterkeit und Segen, mit ritterlichen Abenteuern und großen Schlachten, mit Leben und Tod. Die Natur selbst hat diesen Winkel ihres Reiches mit so viel Reiz bekleidet, daß es nicht Wunder nehmen kann, wenn er den Fremdling, den Einwanderer,