385 Das glänzendste Blatt der Stadtgeschichte ist die berühmte Verteidigung durch Niklas Jurisich gegen etwa 200.000 Türken, deren Angriffe er mit 18 Husaren, 18 deutschen Reitern und 700 Mann Besatzung heldenmüthig zurückschlug. Der Groß vezier Ibrahim langte am 5. August 1532 vor Güns an und begann schon am 10. August die Beschießung, die er aber am 12., als der Sultan selbst eintraf, unterbrach. Tags darauf schritten auf Befehl des Sultans die Türken bei strömendem Regen energisch zum Sturm, Tag und Nacht wurde die Stadt mit zahlreichem Geschütz und wergumwickelten Brandpfeilen beschossen, auf Sturmleitern versuchten sie die tapfer verteidigten Mauern Güns. zu ersteigen. Zehn kleinere und neun Hauptstürme wurden blutig abgeschlagen. Nachdem alle diese opfervollen Angriffe vergeblich gewesen, auch im Lager Nahrungsmangel und eine Seuche ausgebrochen war, was die Kampflust immer mehr erstickte, wünschte der entmuthigte Großvezier den türkischen Waffen noch weitere Temüthigung und semem Feldherrurnhm weiteren Schaden zu ersparen, er ließ also Jurisich vor dem entscheidenden Sturm durch vier Abgesandte zur Übergabe auffordern. Hierauf erschien zwar Jurisich auf der Mauerbresche, erklärte jedoch entschieden, die von seinem König ihm anvertraute Festung lebend nie zu übergeben. Vergebens wiederholte Ibrahim seinen Antrag, er mußte seine Scharen zu neuem Sturme führen. Das in den verstandenen Kämpfen arg gelichtete Häuflein der Verteidiger verlor hiebei wiederum 60 Mann. Jurisich Ungarn IV.