509 Professor Victor Recsei aber fand bei der Regulirung des Szechenhi-Platze? mitten in der Stadt die Grundsteine der uralten St. Laurentiuskirche auf. Auch die Geschichte der Graner Insel ist sehr gedenkenswerth. Fünf- bis sechshundert Schritte stromaufwärts von der eisernen Brücke finden sich nämlich am Donau-Ufer hügelartige Erhebungen und Ruincnreste. Hier stand vor alters das Kloster der ^nsel- nonnen, in dem sich die Könige Salomon und Geza versöhnt haben. Auch König Bela der Blinde sprach wiederholt in diesem Kloster vor, welches mehrere Vorrechte genoß, so unter Anderem das Mauthrecht auf der Donau ausübte. Das Kloster fiel den Türken Gro» von, Festungsberg gesehen. zum Opfer, und erst nach Jahrhunderten wurde durch den Primas Scitovszky wieder ein Nonnenkloster in Gran gegründet. In der Primasstadt bezieht sich jedes Denkmal auf die Graner Erzbischöfe, deren Würde sich im laugen Laufe der Jahrhunderte stetig fortentwickelt hat. Im Sinne des alten ungarischen Kirchenrechtes, welches Peter Päzmäny auf der Thrnauer Synode im Einzelnen feststellte, müssen dem Erzbischof von Gran, als erstem Kirchenfürsten Ungarns, die übrigen Erzbischöfe Gehorsam leisten; ohne Einwilligung des Primas dürfen sie keine Bischöfe weihen; die Streitfragen der Bischöfe entscheidet der Primas; der Erzbischof ist der Richter der in der Erzdiöcese befindlichen Bischöfe,