511 eröffnet der Entwicklung Grans einen neuen Weg, da die Stadt wegen ihrer bisherigen ungünstigen Verbindungen oft ganz von der Welt abgesperrt war. Obgleich Gran lange Zeit sozusagen außerhalb des Verkehres lag, da es bloS von der Donauschifffahrt berührt wurde, hat es sich doch seit einem halben Jahrhundert wenn auch langsam, doch recht gut entwickelt. Nach den aus dem vorigen Jahrhundert erhaltenen Beschreibungen war es eine Stadt mit deutscher Bevölkerung. Heute ist es eine ganz ungarische Stadt. Seit der Einweihung der Erzkathedrale, beson ders aber seit der Er öffnung des Primatial- Museulns und der Schatz kammer besuchen viele Fremde die Stadt, deren Bild sich vom Festungs berg gesehen am schönsten darstellt. Dort hat man zu Füßen die majestätisch da hinziehende GroßeDonau, westlich die üppig be wachsene Gruppe kleiner Inseln vor sich, dem Seitenarm des Stromes, der Kleinen Donau ent- Die St. Jstvän-Kupelle und der Festuugsberg. lang die lang hingestreckte Stadt mit ihren großentheils ebenerdigen, farbig getünchten Häuschen, ihren Gärtchen und leblosen, schmalen Gäßchen; gegenüber am linken Ufer reihen sich Dörfer mit fruchtbaren Gemarkungen und öffnet sich das wohlbebaute Granthal; im Osten blauen die Honter Berge und ragen weiße Dorfkirchthürme um die Wette mit grauen Fabriks schloten; im Süden liegen Weinberge, an die sich viele interessante Sagen knüpfen, und die quellenreiche Waldung; dem Festungsberg gegenüber hebt sich der gelbe Lehmrucken des St Thomasberges, von schlechten Häuschen in wackligen Umzäunungen verunziert; gegen Südwesteu liegen die Marmorbrüche und Kohlenlager; am Ende des Banern-Stadttheiles