10 Der Netyezät, von Boldogfalva gesehen. Steinkohlen- und Braunkohlenlager Ungarns: bei Resicza, Anina und Berßaßka Steinkohle, im Zsilthale bei Petrozseny und Lupeny Braunkohle. Das innere Hügelland ist zwischen Dees und Vizakna, Deös und Parajd, Parajd und Vizakna ein fast zusainmen- hängendes, unerschöpflich reiches Salzlager. Daneben gibt es aber auch etwa 200 Salzbrunnen und noch dreimal soviel Salzquellen. Schwefel kommt im Büdösberge vor. Märchenhaft reich ist das südöstliche Ungarn an Mineralquellen. Das Szeklerland insbesondere ist ein förmliches Lagerhaus der allerbesten Sauerbrunnen, worunter der Borßeker der beliebteste und verbreitetste. Die berühmtesten Badeorte der Gegend sind Borßek, Tusnad und Elöpatak, das besuchteste das Herkulesbad bei Mehadia im Berglande der unteren Donau. Das Klima neigt im Allgemeinen den Extremen zu. Die äußersten Temperaturen sind -i- 36 Grad und — 35 Grad Celsius. Der Winter ist lang und streng. Der reich lichste Regen füllt im Moma Kodrn-Gebirge in der Gegend von Menyhäza (jährliche Regenmenge 1216 Millimeter), dann in deu Radnaer Alpen, ferner im Pariug- und Retyezat-Gebirge (Petrozseny, 918 Millimeter); die kleinste Regenmenge hat das Mezöseg und die Umgebung von Csik-Somlyö (570 Millimeter). Die Flora der südöstlichen Karpathen steht in innigem Zusammenhänge mit der der nordöstlichen Karpathen; doch ist sie reicher und in pflanzengeographischer Beziehung auch auffallender. Ihr besonderes Kennzeichen ist, daß der Typus der mitteleuropäischen Flora auf diesem Gebiete seinen Wendepunkt erreicht. Das in Mitteleuropa vorherrschende Vegetationsbild nimmt hier neue Charakterzüge, neue Farben und Formen an. Unter den phanerogamischen Pflanzenarten dieser Gegend kommen hier 70 bis 80 endemische Species vor, das heißt solche, die außerhalb dieses Gebietes nirgends auf der Erde autochthon wachsen, ferner 120 bis 140 Arten solcher osteuropäischer Phanerogamen, denen diese