14 und tatarischen Verheerungen hatten die ursprüngliche magyarische Bevölkerung im Laufe der Zeit so verringert, daß die Grundherren die ohnehin nach innen gravitirenden Rumänen auf ihren verlassenen Hörigensitzen ansiedelten, damit auch diese unter Cultur blieben. Das war die Zeit, wo der halbnomadische walachische Bauer so zahlreich und ein an den Boden gebundener Höriger wurde. Das Magyarenthum erhielt sich auf diesem Gebiete in den Städten, anderwärts aber in Gestalt von größeren Sprachinseln, wo es sich durch Ansiedler aus dem Szeklerland oder aus Ungarn verstärken und somit weiter entwickeln konnte. Jene staaterhaltende Aufgabe des Volkslebens, die im Szeklerlande der Gesammtheit des Volkes zufiel, erfüllte hier das magyarische Bürgerthnm der Städte und der in den Dörfern zahlreiche magyarische Adel. Klausenburg, Karlsburg, Nagy-Enyed, Torda, Dees u. s. f. sind in diesem Gebiete Mittelpunkte des ungarischen Lebens. Der zahlreiche Adel wahrte dem öffentlichen Leben auch außerhalb der Städte seinen ausschließlich magyarischen Charakter. Auch zeigte es unter dem Einflüsse dieser beiden Factoren selbst in der traurigsten Niedergangsepoche des nationalen Geistes, im XVIII. Jahrhundert, ein magyarischeres Wesen als in den übrigen Theileu Ungarns. Auch bei der nationalen Wiedergeburt im XIX. Jahrhundert hatte der ungarische Adel Siebenbürgens eine Führerrolle inne. Die Vornehmen und die Intelligenz Siebenbürgens waren die Ersten, als es galt, die ungarische Schauspielkunst zu begründen und eine Gesellschaft für Sprachpflege und Literatur zu schaffen. Aus ihren Reihen gierigen Gelehrte und Schriftsteller hervor, die sich Hand in Hand mit mehreren bedeutenden Politikern der Stärkung der nationalen Empfindung und Cultur widmeten. Außer den seit Beginn des XVII. Jahrhunderts entstandenen und von Zeit zu Zeit durch neue vermehrten Mittel- und Hochschulen, deren Zahl verhältuißmäßig sehr bedeutend ist, wirkt seit 1872