freistehenden Wände des Thurmes schwach und der Stütze bedürftig waren, wurden noch zu Ende des XV. Jahrhunderts die beiden Seitenschiffe nach Westen hin verlängert, vor die westliche Wand des Thurmes aber drei dem Mittelschiff entsprechende Joche gebaut und die Seitenschiffe fortgesetzt, so daß der Thurm in das Innere der Kirche zu stehen kam. Gleichzeitig wurde die an die nördliche Chorwand stoßende einstöckige, zwei Traveen große Sakristei gegen Norden um zwei weitere Traveen verlängert. Ganz zu Beginn des XVI. Jahrhunderts wurde über dem südlichen Seitenschiffe seiner ganzen Länge nach eine Empvre gebaut, dem Süd- und Nordportal eine hübsche Halle vorgelegt und der nördliche Flügel des Kreuzschiffes mit einem Zubau versehen. Dadurch wurde die Kirche geräumiger, ohne daß sie an Raumwirkung gewonnen hätte, das Äußere aber erschien durch seine Zunahme an Masse ansehnlicher, jedoch auf Kosten der harmonischen Wirkung. Mittelschiff, Chor und nördliches Seitenschiff haben ein gothisches Kreuzgewölbe, das südliche Seitenschiff, die Empore über dem westlichen Zubau und der Zubau des Kreuzschisfes ein Sterngewölbe; die einfach gegliederten Rippen und Gurte setzen ohne Übergang auf den mit Diensten und Hohlkehlen gegliederten, achteckigen, aber ungleichen Pfeilern auf; im Chor ruhen die durch Dienste geglieder ten, gleichfalls capitällosen Wandpfeiler auf hübscheren Consolen. Die Mannigfaltigkeit der im Relief gearbeiteten Schlußsteine sticht von der großen Einfachheit des Kircheninnern ab; einer zeigt den segnenden Christus, ein zweiter die heil. Veronika, ein dritter den heil. Wvlfgang; manche sind mit Rosen, Laub und phantastischen Hauptportal und Sakristeithüre der St. Michaelskirche zu Klausenburg.