07 emporführt. Hieher öffnen sich größere und kleinere Säle mit Netzgewölben. An einigen steinernen Thürrahmen fällt ungeschickt gebildetes und angebrachtes gothisches Ornament auf. Alles ist da plump, schwerfällig, unkünstlerisch, aber es drückt die düstere Stimmung des Fürstenthums sprechend aus. Die Wappen der Bethlen (eine Gans mit pfeildnrchschossenem Halse) und der Bathory (Drachenzähne) erhalten hier das Gedächtnis) der Bauherren im XVII. Jahrhundert. Die Residenz der Fürsten war Karlsbnrg, und Das Schloß zu Kerzing (Geruyeßeg». man darf annehmen, daß an dem fürstlichen Palaste, der dicht an der Sudfeite der Kathedrale stand, der Renaissancestil zur Geltung kam. Allein der Palast ist verschwunden. Bisher sind wir ans dem Gebiete der weltlichen Baukunst nur Männern des Königs begegnet, deren Reihe der kühne Mönch Georg Martinnzzi beschließt, und Fürsten, deren Reihe Johann Sigismund eröffnet. Von der Mitte des XVI. Jahrhunderts angefangen, gelangen unter den politischen Kümpfen des damals entstandenen Fürstenthnms die vornehmen ungarischen Geschlechter zu größeren: Ansehen, ihre Baulnst wird rege und sie tragen das Ihrige bei, um die Kunst der Renaissance zu fördern. Allein der Ausgangs punkt dieser Bautätigkeit war ein ganz anderer, als im ungarischen Oberlande, und demgemäß blieb sie auch beschränkter. Dort stiegen die Bewohner der in: Laufe der Zeiten Ungarn VI.