139 Vörvölgy, Kis- und Nagy-Doba, Diösad, Kereßtur und andere. Die Dörfer der verschiedenen Nationalitäten liegen aber in bunter Reihe neben einander, so neben dem reinmagyarisch verbliebenen Szilagy-Szentkiraly das mit ihm fast zu einer Ortschaft verschmolzene, ganz rumänische Debren. Bei Szilägyfö-Kereßtnr verlassen wir die aus Berg und Thal gemischte, aber nicht auffallend schöne Gegend des Szilägybaches, um von der Höhe der sie überragenden Wasserscheide aus mit einem Blick die Landschaft zu überschauen, deren Saum die ineinandergreifenden Verzweigungen des Meßes, Nez und Bükk bilden. Rechts unten liegt Göres ön mit Wesselenyi'schem Schloß, vor uns in einem Tiefthale Czigänyi, über das unser Rückweg in einer starken Stunde nach Zilah führt. Wer in früherer Zeit von Zilah nach Siebenbürgen reisen wollte, hatte einen ermüdenden Weg über ziemlich unwegsame Berge und Thäler zurückzulegen. Jetzt schlängelt sich eine unvergleichlich schöne Comitatsstraße durch den Meßes, und auch die Eisenbahnlinie Zilah-Dees steht zur Verfügung, so daß die Strecke in ein bis zwei Stunden zurückznlegen ist. Die alte, historisch merkwürdige Straße ist heute nur noch eine wenig begangene Nebenstraße. Sie geht von Zilah über Värtelek nach Bred. Jenseits Värtelek stand einst, links vom Wege, auf dem Gipfel des Pognjor, ein römisches Castell. Dieser Wartthurm gehörte zu den Befestigungswerken der Römerstadt Poroli ssum, die südöstlich von hier und von Mojgrad ans dem Pomet-Berge stand; er hatte das unter ihm befindliche Meßesthor zu vertheidigen, das in dem Straßenzuge liegt, der später, zur Zeit der Landnahme, im Mittelalter, ja noch unter den Fürsten von Siebenbürgen der einzige Weg aus dem nordwestlichen Theile Siebenbürgens nach dem Mutter lande war. Durch diese Straßenenge verlassen wir das Szilägysag, das gleichsam als eine nordwestlich gelegene Vorhalle Siebenbürgens erscheint. Das Bihargebirge. Unterhalb des Szilagyer Comitats, wo das südöstliche Ungarn mit seinem westlichen Rande an das Alföld stößt, erhebt sich zwischen dem Reißenden Körös und dem Weißen Körös einer mächtigen Bastei gleich dasBihargebirge, dessenHauptgrat durch den Reißenden Körös in ostwestlicher Richtung durchbrochen und so das ganze Gebirge in zwei Theile zerschnitten wird. Das nördliche Massiv, das der Vlegyäßa, auch „Muntye" genannt, streicht von Nordost gegen Südwest. Der südliche Theil ist das eigentliche Bihargebirge, dessen Grat von Nordwest zu Südost verläuft. Sein Inneres ist größtentheils Wildniß, eine zum Theil gar nicht gangbare und wenig bekannte Gebirgswelt.