222 Der Letombach entspringt aus der südlichen Flanke des Letomberges, der sich zum Kreuzerfeld abdacht. In seinen Seitenthälern blühten einst zahlreiche Gemeinden, von denen aber nur mehr Kercsed, Mohacs und Dombrö übrig sind. Wo der Kercseder Bach in den Letombach fließt, bilden sich ausgedehnte Seen und Rohrsümpfe, deren Reichthnm an Wassergeflügel für die Thorenburger Jagdfreunde ein starker Magnet ist. Bei Felvincz stehen auf einer Höhe die Reste der Burg Zsidövär (Judenburg), eines Schanzwerkes aus nicht zu bestimmender Zeit. Der letzte Ort des Comitats in dieser Richtung ist das hübsche Dorf Maros-Decse, am Maros und an der Eisenbahn, mit reformirter und griechisch-orientalischer Kirche. Hier, an der Brücke des Örmenyeser Baches, stehen die in einer Erzählung Moriz Jökais verewigten Nagy-Enyeder Weiden, an die sich die Sage knüpft, daß im Jahre 1704, als Tiege's Schaaren Nagy-Enyed zerstörten, ein paar Studenten des dortigen Collegiums die Labanczen von Enyed bis zu der hier befindlichen Tanya (Gehöft) des Collegiums gejagt hätten. Und zwar sei dies, in Ermanglung anderer Waffen, mit Knütteln geschehen, die von den Weidenbäumen geschnitten waren, und zwei Studenten sollen ihre von Feindesblut gerötheten Knüttel am Ufer des Önninyeser Baches aufgepflanzt haben. Die Knüttel faßten Wurzel und grünen noch jetzt als Zeugen der Tapferkeit jener Nagy-Enyeder Studenten an der Grenze des Torda-Aranyoser Comitats, bei Maros Decse, jenseits dessen schon das Comitat Alsö-Feher beginnt. Das özolnok-Dobokaer Lomitat. Das Szolnok-Dobokaer Comitat wurde im Jahre 1876 aus den früheren Comitaten Jnner-Szolnok und Doboka und einem großen Theile des ehemaligen Kövarer Distrietes gebildet. Sein Flächeninhalt beträgt 5149 Quadratkilometer. Es besteht ganz aus Berg und Thal, doch ist die Formation so, daß der nördlichere Theil bis zum Thal des Lapos zu den alpinen Gegenden gerechnet werden kann, die Gegenden unterhalb des Lapos von mittelhohen und niederen Bergzügen durchkreuzt sind, der südöstliche hügelig-wellige Theil aber, etwa vom Kleinen und Großen Szamos angefangen, schon zum Mezöseg gehört. An der nordöstlichen Ecke des Comitats, wo es mit den Comitaten Bistritz-Naßöd und Maramaros zusammentrifft, erhebt sich 1842 Meter hoch das Bergmassiv des Czibles, von dem gegen Nordwest und Südwest zwei große Äste ausstrahlen. Der eine ist das mit Buchen- und Fichtenwäldern bedeckte Laposer-Gebirge, dessen Grat im Norden die Grenze des Comitats bezeichnet. Sein Kern besteht aus Karpathensandstein, die Gipfel jedoch ans Trachyt. Die höchsten Spitzen sind: der PrißloP (1836 Meter) am nördlichsten Rande des Comitats, dann weiter unten die etwas niedrigeren Berge Magura und Sätor (Zelt). Der andere Ast ist das Jlosvaer Gebirge, dessen Hauptkette vom