417 Ungarn VI. 27 liegen 1 bis 6 Teppiche und auf diesen zwei Reihen Kissen, oft bis zur Stubendecke hinauf. Zwischen Tisch und Bett stehen meist eine oder zwei Truhen. An der Wand gegenüber ziehen sich Bänke oder Banktruhen, und über diesen Zapfenbretter voll bunt verzierter Krüge und Reihen geblümter Porzellan- oder Steingutteller. Noch weiter oben laufen Stangen, mit allerlei häuslichem Gewebe be hängen. Ein paar Heiligenbilder und ein Spiegel gehören wohl auch dazu. In der Mitte des Flurs, der äußeren Thüre gegenüber, steht der Backofen, vor dessen Öffnung sich eine Grube befindet. In dieser steht die Frau, wenn sie das Brod einschießt oder herausholt. Die Decke des Backofens dient im Sommer auch als Herd; darüber hängt ein Haken für den Kochkessel. An den Wänden laufen ringsum Zapfenbretter für das Küchengeschirr. In einer Ecke erhebt sich der Waschherd mit kupfernem Kessel. Über dem Ssen steigt von Rumänen aus der Hätßeger Gegend. Ruß glänzend der Ka minschlot auf, wo das Schweineklein im Rauche hängt. Dieser Kamin ragt zuweilen über das Dach empor, meist aber endigt er im Bodenraum, von wo der Rauch durch angebrachte Lucken oder auch nur durch Lücken des Daches entweicht. Auch Schindel- oder Bretterdächer haben selten einen Rauchfang. Das Strohdach ist meist doppelt so hoch als die Hauswand. Küche und Keller gibt es nur in neueren Häusern.