468 Das Comitatsgebiet gehört dem Hügellande an, welches das mit tertiären Schichten ansgefüllle Becken des südöstlichen Oberlandes bildet. Seine Berge sind meist bewaldet und der höchste Gipfel nicht viel über 900 Meter hoch. Für den Touristen bietet nur der östlichste Theil des Comitats einiges Interesse, nämlich wo der Altfluß zwischen Ägostonsalva und Alsö-Räkos das Persänyer Gebirge durchbricht und in das Comitat eintritt. Hier herum erheben sich die Berge bis über 900 Meter und auch ihre Umgebung ist meist sehr schön. Im Innern des Comitats verzweigen sich die Gebirge des Alt- und Harbach-Geländes, und zwar in der Richtung von Nordost zu Südwest, aber von zahlreichen Querthälern durchbrochen. Die bedeutenderen Flüsse sind hier: der Alt (Olt), der unterhalb von Galt (Ugra) bis Klein-Schenk hin das Groß-Kokler von dem Fogaraser Comitat trennt; im Norden die Große Kokel (Nagy-Küküllö), die von Teufelsdorf (Hejjasfalva) bis Klein-Schelken (Kis-Selyk), als Grenzstuß dient, wenn auch in stellenweise unterbrochener Linie, indem sie hie und da in das hier anstoßende Klein-Kokler Comitat Übertritt. Unter den im Comitat entspringenden Gewässern sind ferner zu erwähnen: der Kosdbach, der in west-östlicher Richtung fließt und sich bei Homorod mit den beiden aus dem Udvarhelyer Comitat kommenden Homorodbächen vereinigt und sich dann in den Alt ergießt; dann der Harbach (Horto- bagy), der das Comitat in südwestlicher Richtung fast in der Mitte durchschneidet. Im Harbachthale läuft die Eisenbahnlinie Agnethlen — Schäßburg, die jenseits von Hendorf (Hegen) die Wasserscheide übersetzt und bei Trappold (Apold) in das Thal des Schaaserbaches (Segespatak) niedersteigt und ihre Endstation Schäßburg erreicht. Östlich von diesem Bach und beinahe parallel mit ihm läuft von Süd nach Nord der Keisderbach (Kezdpataka), der jenseits Keisd das Comitat verläßt und auf Udvarhelyer Boden in die Große Kokel fließt. Im westlichen Theile des Comitats ist der Weißbach (Viza oder Fehervize) das größte Gewässer, er fällt westlich von Klein-Kopisch (Kis- Kapus) in die Große Kokel. Das Klima des Comitats ist mild, sein Wasserreichthum groß, der Boden frucht bar, Laudwirthschaft und Viehzucht finden also die günstigsten Bedingungen. In der That bilden sie, nebst dem Weinbau, selbst in den Städten die Hauptbeschäftigung der Bevölkerung. Die Viehzucht hat neuestens dank dem Eifer der leitenden Verwaltungs beamten und der sächsischen landwirthschaftlichen Bezirksvereine einen großen Aufschwung genommen. Allerdings trägt auch das staatliche Hengstendepot zu Homorod dazu bei, da es den Gemeinden die geeignetsten Zuchthengste zur Verfügung stellt. Im Interesse der Rindviehzucht wurden zahlreiche Pinzgauer und Möllthaler Kühe angekauft, die Schweinezucht aber hat durch die sogenannte Baasner Race, eine Kreuzung mit der Alfölder Mangaliza, sehr gewonnen. Die Pferdemärkte des Comitats, namentlich die Repser