493 Besttzparcellen seinem jüngeren Bruder Sigismund. Später kam es an Michael Apaffy, der hier im Jahre 1665 einen Theil-Landtag und 1673 eine Synodalversammlung abhielt. Im XVIII. Jahrhundert fiel es sammt der zugehörigen Herrschaft an die Grafen Bethlen. Im Jahre 1887 wurde es durch den römisch-katholischen Status von Siebenbürgen angekauft, der auf der Herrschaft eine schöne Landwirthschaft einrichtete. Westlich von Radnöt liegt im schönen fruchtbaren Thale, das dem linken Marosufer folgt, das Dorf Csapö mit 800 magyarischen und rumänischen Einwohnern, darunter mehreren größeren und kleineren Grundbesitzern, deren Curien man von den Waggonfenftern aus schon in großer Entfernung erblickt. In der Gemarkung befinden sich einige kleinere Musterwirthschaften. In dem benachbarten Ugra erhebt sich auf einem Hügel das schöne Schloß des Grafen Georg Haller. Im nahen Dorfe Kerellö-Szent- Pal ist das am Marosufer gelegene Schloß von Stephan Haller 1610 erbaut. Südöstlich vom Dorfe liegt das Plateau, auf dem Stephan Bäthory, Fürst von Siebenbürgen, am 8. Juli 1575 seinen Nebenbuhler Kaspar Bekes besiegte. Auf dem Plateau erhebt sich auch, weithin sichtbar, die Gruftkapelle der gräflichen Familie Haller. Nordöstlich von Kerellö-Szent-Pal liegen dicht am Maros die Dörfer Kerellö und Vidrätßeg. Jenseits des letzteren verläßt die Szekely-Koscärd—Maros-Vasärhelyer Eisenbahn das Cvmitatsgebiet und tritt nach Maros-Torda über. Die Comitatsstraße nach Elisabethftadt läßt links in einem hübschen Thale das Dorf Nagy-Teremi liegen, aus dem das prächtig gelegene Schloß des Barons Ludwig Solymossy hoch hervorragt. In der reformirten Kirche sieht man das schöne Grabmal des einstigen Gutsherrn Georg Sükösd, Kapitäns des siebenbürgischen Landsturms, ein Werk vom Anfang des XVII. Jahrhunderts. Südlich von hier gelangt man nach Nagy- Cserged und dann über eine waldige Höhe nach Felsö-Kapolna im Thal des Kleinen Kokel. Dieses Dörfchen mit etlichen Hundert rumänischen Einwohnern liegt am Durchschnittspunkte zweier Straßen, die nach vier Richtungen auseinandergehen. In östlicher Richtung folgt zunächst Edelholz (Hederfäja), einst Besitz der Bethlen von Jktär, jetzt der Grafen Zichy. Die Einwohner treiben meist Weinbau und haben vorzüg lichen Wein. Im benachbarten Szeplak fällt das schöne, von prächtigem Park umgebene Schloß der Freiherrn von Petricsevich-Horvath auf, zu dem auch eine gut eingerichtete Landwirthschaft gehört. Historisch interessant ist an dieser Straße vor allem Köröd, das dem Grafen Sigismund Korniss, Generalgouverneur von Siebenbürgen zur Zeit der pragmatischen Sanktion, als ständiger Wohnsitz diente. Von dem einst prächtigen Herren sitz haben sich nur wenige Trümmer erhalten. Die letzte Ortschaft in diesem Theile des Comitats ist Bladenmarkt (Balaväsara), einst Besitzthum der Grafen Korniss, jetzt ein