543 Gerade seinen Gemsen verdankt der Retyezät eine Beliebtheit, die schon seit Jahr hunderten Jäger aus ganz Siebenbürgen herbeizieht. Die Gemsen äsen in Rudeln von 15 — 20 Stück am Fuße der Felsgipfel in der Hut eines wachsamen Leitthieres. Ein fallender Stein, das Geflatter eines Vogels oder ein fernes Geräusch, und sofort horcht das ganze Rudel auf. Eine unruhige Bewegung oder ein Pfiff des Leitthieres, und wie der Blitz find alle auf und davon und das Rudel zerstiebt zwischen den scharf einge schnittenen Wasserrunsen. Vom 1. bis zum 6. August 1881 war hier auch Kronprinz Der Zenoga-See auf dem Retyezät. Rudolf zur Gemsenjagd. Das Absteigequartier hatte er mit Ihrer kaiserlichen Hoheit der Kronprinzessin im Kendefsy'schen Schlosse zu Boldogfalva. Das Hunyader Comitat hat das Andenken dieses fürstlichen Besuches an der Vereinigung des Zlata- und Mühl baches durch eine Gedenktafel verewigt. Eine würdige Nachbarschaft für das Retyezat-Gebirge bildet die Paring-Gruppe an der rumänischen Grenze. Sie ist von Petrozseny aus verhältnißmüßig leicht zu erreichen, wenn man zuerst vom kleinen Schielthal ans den Szlimaberg (1487 Meter) ersteigt, von wo der 2076 Meter hohe Paring, die Kürsia und die von dieser südlich, schon an der Grenze von Rumänien liegende, noch höhere Mundra (2520 Meter) unschwer zu besteigen sind. Der Paring beherrscht die ganze Masse der umliegenden