Die Zigenner. Wer hat nicht im Gebiete unseres Vaterlandes jene wandernden Schaaren gesehen, die auf ihren von elenden Mähren gezogenen Plachenwagen von Dorf zu Dorf ziehen? Wer kennt die braunen Fremdlinge nicht, die au den Enden der Ortschaften in Erdhütten ihr elendes Dasein führen? Wessen Herz hat nicht tiefe Rührung überschlichen, wenn er Zigeunermädchen. unsere „neu-magyarischen" Musikanten ihre klagenden Weisen aufspielen hörte? Wer hat nicht im raschen Takte ihres Csärdäs den „frischen" ungarischen Tanz getanzt? Gewiß hat Jeder bemerkt, wie das dunkelolivenbraune, längliche Antlitz dieser Gäste Ungarns sich von dem aller anderen europäischen Völker unterscheidet, und dazu ihr dunkles, ruhelos funkelndes Auge, die schön geschnittenen, aber dicken rothen Lippen ihres Mundes, das struppige schwarze Kraushaar, die schlanken, biegsamen Gestalten, die zierlichen Hände und Füße, und ihre immer fröhliche, zum Scherzen aufgelegte Gemüthsart.