Die ungarische Grenze gegenüber von Ada-Kaleh. 598 Das Klima von Herculesbad ist mild. Von den Bädern abgesehen, sind schon die gleichmäßige Temperatur, die reine Lust, das köstliche Gebirgs-Ouellwasser, der wirklich vornehme Comfort und die angenehmen Zerstreuungen des geselligen Lebens von günstigster Wirkung auf den Leidenden. Die Heilkraft der Schwefelthermen bewährt sich in der Trink- oder Badecur namentlich bei chronischem Gelenks- und Muskel- rheumatismns, Lähmungen, Gicht, Ischias und Hautkrankheiten; die schwefelfreien warmen Salzquellen aber bei Scropheln, Drüsengeschwülsten und schwer heilenden Geschwüren. Südlich von Mehädia folgt man, immer noch zwischen hohen Bergen, der Cserna Weiler, deren Wellen mit zornigem Gebraust über das Felsgetrümmer ihres Bettes hinwegstürmen. Rasch nähert man sich der Donau, deren breites silberglänzendes Band von Zeit zu Zeit zwischen den Bäumen herüberblitzt. Dann schwenkt der Zug am Fuße eines mäßig hohen Berges nach Orsova ein, das zugleich Grenzstation der Eisenbahn gegen Rumänien ist. Weiterhin grünt mitten in der Donau, einem üppigen Obstgarten gleich, Ad a-Kaleh, das mit seiner türkischen Bevölkerung, den alterthümlichen Festungs werken und der schlanken Moschee, ein Denkmal der einstigen osmanischen Herrschaft bildet. Im Süden, am rechten Ufer des gewaltigen Stromes, schließen den Horizont die Gebirge Serbiens, während gegen Osten die Grenzberge Rumänien^ auftauchen. Die Donau macht eine leichte Wendung gegen Südost, nimmt noch unterhalb der vUisel den Vodniczabach auf und verläßt dann Ungarn.