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Von hier ist ein Ausflug durch das Weißthal längs der Hermaunstädter Eisenbahn nach
Markt-Schelken (Nagy-Selyk) zu machen. Es ist der Hauptort des Weißbachthales
und war früher Vorort des einstige» Schelker Filialstuhles. Bei der Nähe von
Hermannstadt, Mediasch und Salzburg konnte es zwar nie eine große Rolle spielen,
allein seine günstige Lage und der Umstand, daß die Fürsten ihm nebst den benachbarten
Orten Haschagen (Hässäg) und Klein-Schelken (Kis-Selyk) Vorrechte verliehen,
sicherten ihm doch eine gewisse Bedeutung. An seine Gerichtsbarkeit und sein Marktrecht
erinnert noch jetzt der vor mehreren hundert Jahren errichtete Pranger auf dem
Hauptplatze, in der Nähe der moosbedeckten morschen Mauern des alten Kirchencastells.
Reps (Köhalom).
Östlich von Markt-Schelken, bei Kaltwasser (Hidegviz), mündet in das Weißbach
thal da» Bellerthal (Bölhathal), wo der Pönhikapsel, der beliebteste in ganz Sieben
bürgen, heimisch ist. Von Kaltwasser gelangt man im Kaltwasserthale (ursprünglich
Kalvabachthal) zwischen baumlosen, doch fruchtbaren Hügeln nach Michelsdorf
(Mihälysalva), mit Resten einer uralten Burg. In der Nähe wurde 1890 ein sehr
werthvoller Goldsund aus keltischer Zeit gemacht, der sich jetzt im Siebenbürgischen
Museum befindet. In der altertümlichen resormirten Kirche ist Christoph Paskö
bestattet, der als Gesandter des Fürsten Apaffy bei der Pforte ein sehr werthvolles
Tagebuch seiner Reisen in der Türkei hinterlassen hat. Südöstlich von Michelsdorf in
der Mitte des Thales liegt das Dorf Bell (Bölya). Das burgartige alte Schloß
gehörte um die Mitte des XIV. Jahrhunderts dem Caspar Bölyai und ein Jahr
hundert später der Familie Vizaknai. Diese verlor es 1467 wegen Untreue und König
Ungarn VI.