Boicza.
Eine ganz andere Art Goldwäscherei wurde und wird noch jetzt,
wiewohl in kleinerem Maßstabe, am linken Marosufer betrieben, und
zwar in den Hügeln, die sich südlich von Karlsbnrg, theils im Unter-
Albenser, theils im benachbarten Hermannstädter Comitat bei Csöra,
Walachisch- und Deutsch-Piän, Peterfalva, Sibisel (Sebeshely),
Rahö und Kolnik gruppiren. Diese Hügel sind von diluvialen Geröll-
und Schotterschichten bedeckt, in denen das Gold in Stanbform,
in Linsengröße, zuweilen auch als Kügelchen und Schuppen vor
kommt, und zwar so rein, daß es 91 Procent Gold und nur
9 Procent Silber enthält. Es werden da gegenwärtig 4 bis 6 Kilogramm Gold jährlich
producirt.
Wie schon erwähnt, werden edelerzhaltige Gesteine in Pochwerken durch Wasser
kraft zerkleinert, die mit freiem Auge sichtbaren und sortirbaren Goldkörner mittelst
Quecksilbers geschieden, und das übrige, noch immer erzreiche Erzmehl in der Zalatnaer
Gold-Silber-Schmelzhütte geschmolzen, beziehungsweise eingelöst.
Wenn man sich iin engen Ompolythale Zalatna nähert, spürt man gleich den
erstickenden, schwer nach Schwefel riechenden Rauch, der aus den schlanken Schloten
hervorwirbelt. Es ist dies jetzt eine große Industrieanlage an der nämlichen Stelle, wo
einst die römische Colonie Ampelum lag. Ob da auch früher eine Schmelzhütte bestand,
weiß man nicht. Die erste sichere Spur gehört auch hier der Zeit Maria Theresias an.