70 r abermals in Dalmatien, nahm die ihm ans Einschreiten des Zaraer Bischofs Johann huldigende Stadt in Gnaden wieder auf und bestätigte ihre Privilegien. Er unterwarf sich auch die Inseln und hielt eine Versammlung in Zara ab, in welcher er mit feierlichem Schwure bekräftigte, daß er die Freiheiten Dalmatiens nicht antasten wolle (1105). Älmos, gekränkt durch den Verlust Kroatiens, machte wiederholt Anstrengungen, seinen Bruder des Thrones zu berauben. Schon 1103 standen die Heere des Königs und des Prätendenten einander an den Ufern der Theiß gegenüber, aber die Gutgesinnten wünschten das Vergießen von Bruderblnt vermieden zu sehen und führten einen Waffen stillstand herbei. Die Vornehmen in beiden Lagern hielten eine Zusammenkunft, erklärten, daß sie gegeneinander nicht kämpfen würden, und verwiesen zur Austragung der Streitig keiten die Brüder auf den Zweikampf. So mußten sich die Brüder wohl oder übel mit einander versöhnen. Nach drei Jahren floh Älmos zu dem deutschen Kaiser Heinrich V. und verlangte dessen Beistand gegen seinen älteren Bruder, kehrte indeß, da er sein Ziel nicht erreichen konnte, reuig zurück und erhielt abermals die Verzeihung Kolomans. Nicht lauge darauf floh er nach Polen und drang mit polnischen Scharen bis Abaujvar vor. Koloman erschien aber hier mit überwiegenden Streitkräften und belagerte den in die Festung eingeschlossenen Almos, der, seine Sache verloren gebend, Reue und Buße heuchelte, seinem Bruder zu Füßen fiel und zum dritten Mal dessen Verzeihung erlangte. Der Stachel des Argwohns blieb übrigens in den Herzen der Brüder zurück und Älmos, die Rache Kolomans fürchtend, flüchtete abermals nach Deutschland und erflehte zu Weihnachten 1107 in Mainz die Hilfe des Kaisers Heinrich V., der sich jetzt um so bereitwilliger zeigte, ihm beiznstehen, als er auf das durch Koloman eroberte Dalmatien als eine zu den Lehen des deutschen Reiches gehörige Provinz Ansprüche erhob. Heinrich V. begann auch den Krieg und belagerte Preßbnrg (1108), während sein Verbündeter, der Herzog von Böhmen, das Waagthal verheerte. Der Feldzug blieb jedoch ergebnißlos und Älmos erzielte keinen weiteren Vortheil, als daß Heinrich bei dem Frieden, den er mit dem zur Vertheidiguug Preßburgs herbeigeeilten Koloman schloß, die straflose Rückkehr für Älmos ausbedang. Nun unternahm Älmos, um seine Büßfertigkeit zu zeigen, eine Pilgerfahrt in das heilige Land. Kaum zurückgekehrt, sann er jedoch im Vereine mit seinen Parteigenossen auf neue Ränke, mittelst deren es ihm gelingen sollte, die Krone nach dem Tode seines kranken Bruders an sich zu reißen. Koloman mochte mit Recht bekümmert sein im Hinblicke auf die Zukunft seines zu seinem Nachfolger ausersehenen unmündigen Sohnes Stefan. Er ließ darum, als er bei bedenklicher Zunahme seiner Krankheit den nahen Tod vorhersehen konnte, Älmos und dessen kleinen Sohn Bela ergreifen und blenden (1114).