123 Versammelten Stände wählten einstimmig und freudigen Herzens Johann Hunyadi zum Regenten des Landes (am 5. Juni 1446). Hunyadi steh um Friedrich zur Herausgabe des Königskindes und der Krone zu zwingen, schon im Herbste desselben Jahres in Steiermark ein, rückte von dort bis Wiener-Neustadt und Fischamend vor, konnte jedoch nichts w eiter erringen als die Rück gabe Raabs. Nachdem auch die unter Mitwirkung des päpstlichen Legaten gepflogenen Unterhandlungen erfolglos blieben, erwählten endlich die unzufriedenen österreichischen Stände Ulrich Eytzinger zu ihrem Oberhauptmann, schlossen ein Bündniß mit den Böhmen, Mährern und Ungarn (am 5. März 1452), und belagerten und bedrängten Friedrich so lange in der Festung von Wiener-Neustadt, bis er Ladislaus in die Hände Ulrichs von CM auslieferte (am 4. September). Der im zartesten Alter stehende König gerieth nun vollständig in die Macht Ulrichs von CM, der Eytzinger vom Hofe entfernte und die moralische Vergiftung des minder jährigen Ladislaus in systematischer Weise betrieb. Hunyadi, der seinen König lieber unter der Vormundschaft Friedrichs, als in den Händen des unsittlichen Cilli gesehen hätte, nahm bald wahr, daß Letzterer ihn, Hunyadi, des Strebens nach der Krone zu verdächtigen und ihn dadurch auch zu stürzen strebe. Er reichte infolge dessen in den ersten Tagen des Jahres 1453 seine Abdankung von der Regentschaft ein. Der dreizehnjährige Ladislaus übernahm hierauf selbst die Zügel der Regierung, empfing die Huldigung der Stände auf dem Preßburger Reichstage (im Januar 1453), beschenkte Hunyadi mit der erblichen Grafschaft von Bistritz, sowie mit den Herrschaften von Deva und Görgeny und ernannte ihn zum Landesobercapitün, sowie dessen Sohn, den zwanzigjährigen Ladislaus, zum Ban von Kroatien und Dalmatien. Hunyadi leitete als Regent unter schwierigen Verhältnissen sechs Jahre hindurch die Angelegenheiten des Landes. Er eilte Stander Beg zu Hilfe, der gegen die Türken einen Kampf auf Tod und Leben führte, und wehrte sich zwei Tage lang mit 24.000 Mann heldenmüthig gegen die sechsfach überlegene Armee des Sultans Mnrad auf dem Amsel- felde (am 18. October 1448). Er verlor die Schlacht und gerieth als Flüchtling in die Gefangenschaft des treubrüchigen serbischen Fürsten Georg Brankovics, der ihm nach zwei Monaten nur unter sehr harten Bedingungen die Freiheit wiedergab, nachdem sich Hunyadi verpflichtet hatte, daß er Brankovics die confiscirten ungarischen Güter znrückstellen, dessen Enkelin Elisabeth, die Tochter Ulrichs von Cilli zur Braut seines jüngeren Sohnes Matthias machen und seinen älteren Sohn Ladislaus als Geisel nach Semendria senden werde. Diesen durch Zwang erpreßten Vertrag machte jedoch Hunyadi nach zwei Jahren, Serbien mit Krieg überziehend, zunichte. Auch gegen die in Obernngarn sich ausbreitenden Böhmen führte er mehrmals Krieg, erlitt zwar bei Losonez infolge des Verrathes einiger in seinem