135 mit Hilfe des Palatins Sza- Polyai, der seinem Sohn den Weg zum Throne ebnen wollte, sowohl über die Hofpartei als über die Oligarchie zu trium- phiren; doch konnte der todte Buchstabe der bei dieser Gelegen heit geschaffenen Gesetze den Schwächeren keinen Schutz gegen die Stärkeren gewährleisten und vermochte nicht die gestörte Ruhe des Landes wieder her- znstellen. In seinem fünfzigsten Jahre, 1502, vermählte sich Wladislaw mit Anna de Can- dale, der Cousine des französi schen Königs Louis XII. Glück lich in dieser Ehe, wurde er noch gleichgiltiger gegen den Parteihader, in dessen Verlaufe der niedere Adel an mehreren Orten die Domänen der Vor nehmen verwüstete und mit bewaffneter Hand seine Rache kühlte. Die Bedürfnisse des gänzlich erschöpften und unred lich verwalteten Staatsschatzes deckte er, solange es ging, durch die Veräußerung und Ver pfändung der Krongüter und königlichen Einkünfte. Als auch diese Hilfsquellen versagten und er nicht einmal mehr die Kosten seiner Hoftafel bestreiten konnte, war er gezwungen, den Magnaten die Unterthanensteuer voraus zu verkaufen und ihnen das Recht einzurünmen, die Steuern durch die einzelnen Comitate votiren und einen Goldgulden nach jeder Bauern-