146 fehlt es übrigens auch hier nicht; in Kremnitz haben sich mehrere Thorc, Thüren und Fenster die Gliederung ihrer Laibung bewahrt. In den durch Deutsche gegründeten Städten der Komitate Zips, Abauj und Säros steht auf dem meist langgezogenen Hauptplatz die Kirche und hart an ihr das Rathhaus. So in Lentschan und Bartfeld; am Marktplatze zu Käsmark befindet sich blos das Rathhaus. Auch in den Bergstädten steht auf dein Hauptplatz eine kleinere Kirche oder auch das Rathhaus allein, wie in Königsberg (Ujbanya), während die Kirche auf einem neben der Stadt aufragenden, befestigten Hügel, der ihr als Citadelle dient, erbaut ist. Fast jede Bergstadt hatte eine solche Citadelle. Die bemerkenswerthesten sind die von Neusohl und Kremnitz. Von ersterer ist blos ein Thurm erhalten geblieben. In die Citadelle von Kremnitz führt eine steile Treppe hinauf; ihre Umfassungsmauer und drei Thürme derselben sind, obgleich baufällig, noch erhalten. Das charakteristischeste Bild mittelalterlicher Stadtbefestigung zeigt noch jetzt Bartfeld. Es war an drei Seiten durch eine dreifache Mauer geschützt, während im Norden vier Mauern, und zwischen den beiden äußeren ein Schanzgraben vorhanden waren; längs der inneren Mauer erhoben sich Thürme und auch die Thore öffneten sich am Fuße von vier wohl befestigten Thürmen. Die Umfassungs mauern mit zehn ihrer Thürme und einem Thorthurm bestehen in baufälligem Zustande noch jetzt. Ähnlich war auch Leutschau befestigt. Außerdem erinnern an manchen Orten, so in Kremnitz, Schemnitz, Neusohl, Altsohl und Bries, Mauerreste oder auch noch aufrecht stehende Bastei- und Thorthürme an die einstige Stadtbefestigung. Die Citadelle von Käsmark, die innerhalb der doppelten Stadtmauer, jedoch von der Stadt getrennt stand, gehörte vermuthlich dem XV. Jahrhundert an. Die von Schemnitz wurde zu Beginn des XVI. Jahrhunderts auf dem die Stadt überragenden Hügel erbaut, wobei die dort befindliche gothische Kirche eine Umgestaltung erfuhr. Zu derselben Zeit entstand das zur Stadtbefestigung gehörige „Jungfernschlößchen" (llieLir^väi-), ein kleineres, viereckiges Gebäude mit vier runden Eckthürmen. Wohl das älteste weltliche Bauwerk des Oberlandes ist der kleine Probsthvf zu Preßburg, dessen Gesimse mit einem romanischen Rundbogenfries geschmückt ist. In Tyrnau befinden sich in dem Hause, wo König Ludwig der Große gestorben sein soll, zwei durch eine Wand getrennte Kammern mit Kreuzgewölben. Die Rippen des Gewölbes sind Segmente mit abgeschnittenen Kanten, die Schlußsteine haben die Form von flachen Knöpfen. Trotz aller Schlichtheit sind sie interessant als Reste eines Privathauses aus dem XIV. Jahrhundert. Das Rathhaus zu Käsmark ist Mitte des XV. Jahrhunderts erbaut, mußte jedoch nach kaum hundert Jahren schon eine gründliche Umgestaltung durchmachen. Die Erbauungszeit des Rathhauses zu Leutschau ist unbekannt; seine mittelalterliche Anordnung und einige von der Umgestaltung im Jahre 1615 verschonte Details machen es zweifellos,