Thürzierde im Nagy Bittseer Schlosse. 170 In der ersten Hälfte des XIX. Jahrhunderts ging die Bauthätigkeit zurück. Auf kirchlichem Gebiete ist das einzige bedeutendere Werk die Domkirche zu Erlau, durch den Erlauer Erzbischof Ladislaus Pyrker nach dem Plane des Budapester Architekten Josef Hild von 1831 bis 1837 erbaut. Es ist dies ein Bau von bedeutender Masse, der frei auf einem die Stadt beherrschenden Hügel steht. Eine in zwei Abschnitte getheilte sehr breite Freitreppe führt zu dem gräzisirenden Säulenporticus hinan, der als Facade dient. Ein Langschiff wird von einem Querschiff geschnitten und über der Vierung ruht eine 38 Meter hohe Kuppel; hinter dem Sanctuarium erheben sich die beiden 53 Meter hohen Thürme. Das Innere schimmert von Marmor und Gold. Doch wie hinsichtlich des Äußern die unvergleichliche Lage, so entschädigt im Innern all der Glanz nicht für die Schwächen des classieirenden Bauwerks. Unter den in geringer Anzahl entstandenen weltlichen Bauten ist das Schloß zu Nagy-Ugrvcz in seiner Art bedeutend. Graf Josef Keglevich ließ cs (1845 bis 1850) nach einem Vorbild aus dem englischen Mittelalter erbauen. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts thaten der Aufschwung des öffentlichen Lebens, der Culturdrang der Nation und der gehobene Wohlstand der städtischenBevölkerung das Ihrige, um auch die Baukunst zu heben. In jeder größeren Stadt entstanden Theater, Schulen und andere gemeinnützige Bauwerke.