250 Wie diese, so haben auch die übrigen Gemeinden rein magyarische Bevölkerung. Da das Volk der Schütt schon seiner abgeschlossenen Lage zufolge der Kriegsgefahr nicht so ausgesetzt war, wie das des großen Alföld, und weil es sich auch nicht sehr mit fremden Elementen mischte, hat es seine ursprünglichen Eigenschaften weit besser bewahrt. Das Volk von Czallököz ist der unverfälschte Vertreter des echten Ungarthums in Gestalt, Sitte, Gemüth und Rede. Die Gesichtsfarbe ist braun, der Wuchs mittelgroß, die Haltung ansehnlich; ein offenes, gutgeartetes Herz, ein von jeher wehrhafter Geist und Liebe zum Vaterlande sind weitere Eigenschaften dieses Volkes. Seine Sitten haben ihre alten Züge noch nicht verloren. Es ist mit seiner Lage nicht unzufrieden, es ehrt und achtet seine Obrigkeiten und ist freundlich gegen seine Herren, aber auch gegen seine Sippen. Seine Leidenschaften brechen nur dann heftiger hervor, wenn die Zeit der Wahlen kommt. Da bekommt freilich auch der „Fokos" (Beilstock) zu thun. In neuerer Zeit sind aber auch die Wahlen hier schon ruhiger. Wein wächst nicht viel, daher gibt es auch weniger Lustbarkeit; fangen aber die Leute nur erst an, sich zu unterhalten, so hören sie drei oder vier Tage gar nicht mehr auf. Ihre Sprechweise ist der der Kumanen ähnlich. Sie dehnen die Wörter und häufen die Suffixe (z. B. s^arväja, statt s^arva); im Innern des Wortes lassen sie die Laute I, l^ und 85 weg; statt ä sagen sie i, statt c>: ü. Sie besitzen eine Unmenge von Wörtern, um feuchte Stellen auszudrücken. Die östliche Komorner Gegend unterscheidet sich nicht besonders von den Gegenden der Insel Schütt. Auch dort herrscht die Ebene vor. Die Bodenbildung stimmt gleichfalls überein. Die Gewässer der Donau, Waag, Neutra, Zsitva, und zum Theil der Gran befeuchten die niedriger gelegenen Striche. Die Uferbildnng der Donau aber ist von der des Csallöközer Theiles vielfach verschieden. Das Überflutungsgebict ist hier viel kleiner, die Jnselbildung seltener, die Zahl der Nebenarme und Sandbänke geringer. Gegen Nordosten ändert sich auch die Gestalt der Oberfläche und der äußere Anblick der Gegend. Im Udvarder Kreise des Komorner, und im Pärkänyer Kreise des Graner Cvmitats wechseln hügelige Theile mit niedrigen Berggegenden. Dieser hügelig-bergige Abschnitt zwischen Zsitva und Gran erstreckt sich fast bis zur Donau und gehört zu jenem Theile der Königsberger (Ujbänyaer) Gruppe des Großen Tätragebirges, der von Nagy-Sallö südwestlich zieht. In die Umgebung von Pärkäny erstreckt sich, aus dem Barser Comitat daherziehend, die sanfte und niedrige Bergkette des Velkapola hinein. Zwischen Köbölkut und Pärkany liegt eine vereinzelte BerggrnPPe, die mit den erwähnten gar keine Verbindung hat. Die Berge der Gegend von Pärkany bestehen hauptsächlich aus Kalk. Die Hngel- gegenden von Udvard sind thonig und kiesig. Sowohl der Pärkänyer, als auch der Udvarder Bezirk haben fruchtbaren Boden, meist thonig oder schwarze Erde mit Sand. Das Klima ist mild, die Luft rein und gesund. Die größeren und kleineren Berge und Hügel,