290 Comitats sind Hafer und Gerste, in den mittleren Roggen, in den südlichen Weizen die herrschenden Halmfrüchte. Weizen steht an Menge voran und liefert sechs bis zehn Körner: Tardoskedd, Szenicz und die ungarischen Gemeinden sind besonders weizenberühmt. Dann folgt die Gerste, die in den Bierbrauereien und Malzfabriken des Auslandes als sogenannte „slovakische Gerste" starken Absatz findet und sogar bessere Preise erzielt als der Weizen. Auch die Hülsenfrüchte des Comitats sind vorzüglich. Die Kartoffel ist allgemein verbreitet. Endlich ist der Hanf von Bür zu erwähnen, der in Bür selbst zu Leinwand verwebt und dann durch die Einwohner hausirend im ganzen Lande verkauft wird. Die Methoden des Ackerbaues sind verschieden. Im mittleren Waag- und Neutra thal arbeitet der Bauer mit drei- bis vierjähriger Brache; unter beständiger Cultur findet man den Boden größtentheils nur beim Großgrundbesitz, wo das Brachland meist die grüne Brache anfweist. Geackert wird sorgfältig und tief; man zieht mit Vorliebe breite Furchen, die Egge wird weniger angewendet. Der Slovake drischt, der Magyare läßt treten, auf den großen Herrschaften wird mit Maschinen gearbeitet. Der Zuzug von Schnittern, auf Antheil, erfolgt aus den oberen Gegenden, dem Trentschiner und Turöczer Comitat; der Antheil besteht bei Schnittern in 'Zo bis Vis, bei Dreschern in Vis des Korns. In manchen Gegenden bleibt die männliche Bevölkerung längere Zeit abwesend, was bei der Land- wirthschaft, namentlich auf großen Herrschaften, einen Mangel an Arbeitskräften bedingt. Von dem fruchtbaren Boden sind 210.508 Joch Waldgebiet, wovon 36 Procent Eichen, 52 Procent Buchen und andere Laubbäume, 11 Procent Nadelholz, und zwar im Allgemeinen jüngerer Wald. Die Eiche liebt meist die geringeren Höhen, die Buche die nördlichen Theile der kleinen Fätra, die Fichte das obere Neutrathal und die Miava- gegend, wo sie im Bezirke Szenicz zur Bindung des Sandes dient. Auch Birke, Silber pappel, Esche, Ahorn, Erle, Espe und Weide sind sehr verbreitet. Die Nutzung der Wälder geschieht zumeist in Gestalt von Brennholzproduction, doch wird das Holz auch zu gewerblichen Zwecken verwendet; man verfertigt landwirthschaftliche Geräthe, Wagen körbe, Wachhvlderöl und Wachholderbranntwcin, Wagenschmiere und Pottasche; Eichenrinde und Eicheln gehen auch nach Österreich und Deutschland. Das Nentraer Waldgebiet ist auch wildreich; in manchem Jahre übersteigt der Werth des erlegten Wildes 80.000 Gulden. Eine ncnnenswerthe Obstzucht kommt, außer im Bezirke von Privigye, kaum vor. Die Rebe gedeiht zwischen Waag-Neustadtl und Freistadtl, sowie im Hügelgelünde rechts und links des Neutrathales ziemlich gut; die weißen Tischweine von Zabor, Czeteny und Csornok sind geschätzt. Auch Obstwein wird in diesen Gegenden bereitet. Die Viehzucht des Nentraer Comitats ist stärker als in den übrigen nördlichen Comitaten, da die vielen guten Wiesen und der üppige Graswuchs der die Flüsse beglei tenden Hutweiden die Grundlage dazu bietet. In den gebirgigen nördlichen Theilen ist