16 bolitbeile in Kroatien, namentlich in Zagorje, Diabas- und Syenitbeile aber auch in Sirmien finden, so folgt daraus, daß in neolithischer Zeit ein reger Verkehr zwischen dem Osten und Westen des Landes stattfand, der sich nicht allein ans fertige Artefakte beschränkte, sondern auch auf Werkstücke ausdehnte. Dies sind die ältesten verfolgbaren Spuren eines localen Handelsverkehrs bei uns, sowie uns einzelne Nephritoide die Belegstücke für den damaligen Welthandel abgeben, der seinen Ausgang von Asien nahm. Hervorragende Fnndgebiete der neolithischen Periode befinden sich an mehreren Punkten der Umgebung von Vukovar (Vucedol), Vinkovci (bei Neudorf an der Bahnstrecke nach Brod), bei Jlok und Babska (Sirmien), bei Essek, Sarvas, Kutjevo und an Hunderten von anderen Orten, besonders in Slavonien. Auch im Küstenlande wurden Funde gemacht, so wurde im Jahre 1880 anläßlich der Eisenbahnbauten zwischen Fiume und Kyrlstadt, (Karlovac) bei St. Anna in Draga nächst Buccari (Bakar) eine mit schwerer Steinplatte gedeckte Höhle entdeckt, welche viele Gegenstände aus der Steinzeit barg. Eine ganz besondere Art von Denkmälern, die wir vielleicht auch der neolithischen Periode zuschreiben dürfen, sind jene urnenartigen künstlichen Aushöhlungen der Boden flüche, die man zuerst bei Velika Gradnsa (Comitat Agram), später aber auch anderwärts und auch in Bosnien fand. Ursprünglich hielt man sie für Begräbnißstätten, aber in neuerer Zeit neigt man zur Ansicht, daß diese unterirdischen, oft ansehnlichen Hohlräumc, die durch einen Deckel verschlossen waren, eher vielleicht als Vorrathskammern anfzufassen sind, welche Ansicht unbewußt auch in ihrer volksthümlichen Benennung — bnmbar'me — zum Ausdruck gelangt. Möglich übrigens, daß diese Hohlräume aus spAerer Zeit stammen. Typologisch gehören der neolithischen Periode auch jene Objecte an, welche als Denkmäler der sogenannten Kupferzeit namentlich auf dein heutigen slavonischen Boden angetroffen wurden. Derlei geschmiedete Kupfergeräthe dürften bei uns äußerst selten Vorkommen, jedoch haben wir Funde von gegossenem Kupfergeräth, worunter der bedeutendste der Depotfund von Gaj bei Lipik in Slavonien (Gußstätte von kupfernen Hacken, Material in Kuchenform). Bronzezeit. — Unter den anderen zahlreichen, aus Depotfunden stammenden Objecten der Bronzezeit Croatiens sei nur eine aus einem Drahtstück geformte Flachbogen fibel des Peschieratypus aus dem großen Funde von Toplicica bei Zajezda (in Zagorje) erwähnt, weil Fibeln unter unseren Funden aus der Bronzezeit ungemein selten sind, und dieses Exemplar auch als Repräsentant einer Strömung gelten kann, die in den Terra- maren Italiens ihren Ausgangspunkt hatte und sich in nordöstlicher Richtung nach Ungarn und auch nach Kroatien verbreitete. Im Jahre 1895 wurde ein bedeutender Depotfund von Bronzegegenständen in Bizovac (Slavonien) auf dem Gute des Grafen Gustav Normann-Ehrenfels gemacht. Es wurden 149 verschiedene ornamentirte Sicheln,