sehr warm und wenn es dann einige Wochen nicht regnet, verwandelt sich der Löß in tiefen Staub, der, leicht aufgewirbelt, in ganzen Wolken sich erhebt und durch alle Fugen in die Häuser dringt. Ebenso selten, wie übermäßige Temperaturgrade, sind gewaltsame meteorologische Erscheinungen. Gewaltige Stürme, heftige Gewitter, Hagelschläge zählen zu den Seltenheiten, doch macht sich oft die Dürre des Sommers und eine gleichmäßige, ziemlich hohe Temperatur im Juni, Juli und August unangenehm fühlbar. Dann tritt auch auf dem durchlässigen Lößboden Wassermangel ein und die Brunnen liefern nicht überall gutes Trinkwasser. Die klimatischen Verhältnisse sind im Ganzen dem Ackerbau recht günstig. Es werden alle Arten Cerealien gewonnen, die auch im übrigen Croatien Vorkommen; auch der Weinbau gedeiht, wenn er auch gerade keine erlesenen Sorten gewährt, wie etwa die sonnigen Hänge der Fruska gora. Von den Obstbäumen liefern besonders die Pflaumen edle Früchte, die auch zur Ausfuhr gelangen. Die Melonen, vorzugsweise Wasser melonen, werden auf Feldern gebaut, kaum gepflegt, entwickeln sie sich doch in den heißen Strahlen der Sonne zu gewaltiger Größe und einzelne Exemplare werden bis zu 15 und mehr Kilogramm schwer. Wie stark die Sonne im Sommer ist, beweist auch das Gedeihen der Baumwoll staude, die zur Zeit der Militärgrenze versuchsweise in der Umgebung von Vinkovci gebaut wurde; wichtiger aber hat sich die Pflege des Maulbeerbaumes erwiesen. Die mittlere Jahrestemperatur von 113 Grad Celsius, der langdauernde Sommer, der sofort, fast ohne Übergang nach dem kurzen Winter eintritt, und der schöne warme Herbst, der bei Hellem Himmel und Sonnenglanz bis tief in den November anhält, wirken zusammen auf das Gedeihen der Flora ein. Oft sieht man noch im November einzelne Pflaumenbäume die zweite Blüthe entfalten und manche Frühlingsblume lockt schon der warme Herbst hervor. In den Wäldern sind vorzugsweise die Eichenarten (tznerons paäunenlatn, sessili- llora, xul)6so6N8, oonkorta mit süßen eßbaren Früchten, und tz. osrris), der Ahorn, seltener die Buche, dann die edle und die wilde Kastanie vertreten, während die Nadelhölzer ganz fehlen oder nur in künstlicher Zucht gedeihen. Verschiedenen Pappel- und Weidenarten scheint der Boden besonders zuzusagen, denn von den letzteren sind sechs Arten vertreten, darunter Salix rspsns und ana^ckalina. Das gänzliche Fehlen der Nadelhölzer weist ans den südlichen Charakter der Flora hin. Es ist aber noch eine Erscheinung in der Pflanzenwelt, in der die eigenthümliche Zusammensetzung des Bodens zum Ausdrucke gelangt, nämlich die Salsolaceen, die nur auf salzhaltigem Boden gedeihen. Das Auftreten dieser Pflanzenarten erklärt auch, warum die Brunnen größtentheils ungenießbares Wasser enthalten.