27 Das Bild hat aber auch eine andere Seite. Unsere Ahnen mochten an diesem Land- striche ihre Freude haben, da er reich war an Wild und sich zur Viehzucht sehr eignete. Aber später, als unsere Voreltern sich immer mehr dem Ackerbau widmeten, da mochten sie sich vor tausend Jahren gewiß nicht nur seiner Schönheit wegen im Theißthale znsammendrängen, sondern hauptsächlich deshalb, weil im Allgemeinen diese weite Ebene auch den fruchtbarsten Boden des Landes hat. Die jährlich sich wiederholenden Überschwemmungen jedoch machten den regel mäßigen Landbau auf der fetten Ebene unmöglich, dazu kam auch noch der wesentliche Übelstand, daß die Überschwemmungen und die durch dieselben entstandenen Sümpfe auf die Gesundheit der Einwohner, somit ans die Vermehrung der Bevölkerung und im Die Theiß bei Szolnok. Allgemeinen auch auf die Entwicklung der Civilisation sehr schädlich einwirkten. Unsere Vorfahren waren bestrebt, diesem Übelstande abzuhelfen, man findet die Spuren davon in den Annalen der vergangenen Jahrhunderte. Seit vier Jahrhunderten finden wir auch in unserem Gesetzbuche mannigfache Verordnungen, die den Zweck hatten, den Überschwemmungen vvrzubeugen. Die Sache ging aber nur langsam vorwärts, obgleich bei anderen Gewässern des Landes, namentlich bei dem Bega- und Franzens-Kanal und bei dem Särviz ein erfolg reiches gutes Beispiel schon im XVIII. Jahrhundert gegeben war. Im zweiten und dritten Deeennium dieses Jahrhunderts begann ein regeres Leben ans dem Gebiete der Fluß regulirung. Damals wurde ein Ingenieur-Corps errichtet, welches in erster Linie auf der Donau auch heute noch werthvolle technische Aufnahmen ausführte, nachher folgten die technischen Aufnahmen der Theiß und ihrer Nebenflüsse; es wurden aber damals nur einige unbedeutende hydrotechnische Arbeiten vorgenommen.