2 — «MM- i dem Ufer, desto häufiger werden die scharfblättrige Böttchersegge, die Kolbenbinse, dos schwimmende Summt krönt, das weißblühende Wasserbntterkrant und der bittersüße Nachtschatten mit seinen violetten Blüten und »in sich greifende» Ranken. Im seichteren, etwa knöcheltiefe» Wasser ist das Reich der Binse mit ihren dunklen, knotcnlosen Trieben. Dann folgen die Zypergräser, welche das Sauerhen geben, das Moorgras und die duftige Krauseminze. Die Wasser pflanzen bilden das Moor und den Torf. Die Pflanzen mit weichen Stengeln bereiten den Boden vor für das Rohr, dieses aber für das Rietgras. Wenn verquecktes Rietgras Erzbischöflicher Palast in Kalocsa. an die Stelle des Rohres tritt, bildet sich eine zusammenhängende Schichte, eine Sumpf wiese; ist aber die Segge (liRrsx sti-icta.) die herrschende, dann wird der Grund moorig. Zur Zeit der Einwanderung der Magyaren war diese Gegend schon bewohnbar und bewohnt. Der erste Nngarkönig gründete in Kalocsa ein Bisthum, was beweist, daß dieser Sri schon damals seine Bedeutung hatte. Und auch für das hohe Alter einiger Gemeinden der Umgegend sprechen historische Urkunden, vchrer eigenthümlichen Lage, besonders ihren Sümpfen hat es diese Gegend zu danken, day sie in Kriegszeiten nicht so viel leiden mußte als die benachbarten Gebiete, und daß ihre Bevölkerung nicht auch ausgerottet wurde. Ganz verschont blieb sie aber trotzdem nicht. So war Kalocsa selbst vor der Türkenzeit eine glänzende Stadt mit gepflasterten Straßen und einer steinernen