365 Ruine der Burg Erdöd. nicht nur in der Tracht, sondern auch durch Sitten und Dialect ab. Es liech hart an das Ecseder Moor gedrückt; ein einziger Weg verbindet es über Kälmänd mit der Außenwelt, nämlich mit Nagy-Karoly; im Übrigen kann es nur im Winter, wenn der Sumpf gefriert, quer über diesen mit Tyukod verkehren. Sein Boden aber ist fruchtbar und reich, seine Bevölkerung wohlhabend und arbeitsam. Es ist eine uralte Niederlassung, ursprünglich von Szeklern, und hat bei so isolirter Lage Gebräuche und Mundart in ihrer Eigen- thümlichkeit vollkommen zu erhalten gewußt. Die Dörfer der Gegend von Nagy-Karoly leben von der Landwirthschaft und einigem, der Statur des Landes entsprechenden Handwerk. Die Anwohner des Moores, die Leute von Kaplyon, Börvely und Kälmänd, bringen selbstgeflochtene Binsenmatten auf. Von den Leuten zwischen Szamos und Kraszna, sowie in den Dörfern bei Szatmär, welche den Dolmäny, im Winter die Guba und dazu den Hut mit schmaler Krämpe und „Käsedeckel" tragen, unterscheidet man sogleich den Bewohner von Ecsed, der die schwarze Guba und den Bundschuh (boeskor) trägt, und noch leichter den von Börvely, dessen Kleidung im Sommer und Winter aus Leinwandhose und Kittel besteht, wozu noch der unvermeidliche kleine Schnappsack kommt, Alles durch die Frauen im Hause gewebt. Börvely ist das eigenthümlichste Dorf der ganzen Gegend; es weicht von den übrigen