558 vollständig germanisirt. Nur hier und da finden sich noch Greise, die sich geringe Reste ihrer Muttersprache erhalten haben. Wie man sieht, wurden jene Theile Ungarns, welche jetzt das Gebiet der Cvmitate Bars, Torontäl, Temes und Krassv-Szörenh bilden, von 1768 bis 1776 mit einer Anzahl fremder, besonders deutscher Elemente durchsetzt. Nach amtlichem Ausweise wanderten blos in den drei Jahren 1768 bis 1771 nicht weniger als 16.889 aus ländische Kolonisten in das TemeserLand ein, desgleichen über 2.000 in das Bäeser Comitat; vom Anfang bis zu dieser Zeit macht dies zusammen an 30.000 Seelen aus. Doch wurden diese Ziffern gewiß noch zu niedrig angenommen. Dies geht aus der Höhe der Summen her vor, welche auf die Cvlonisten verwendet wurden. Bon 1763 bis 1773 wurden nämlich zwei Millionen Gulden für Reise- und sonstige Kosten der ausländischen Cvlonisten ausgegeben, eine Summe, Südungarischc deutsche Bäuerin. die stach den damaligen Werthbegriffen ungeheuer erscheinen muß. Gulden- und krenzerweise ausgegeben, wurde sie gewiß unter eine viel größere Anzahl von Einwanderern vertheilt, als der erwähnte amtliche Ausweis angibt. Der Belastung des Staatsschatzes durch das Cvlonisiren im großen Maßstabe wollte Maria Theresia durch Beschränkung der Colvnisativn abhelfen. Am 13. April 1771 wurde überall die kaiserliche Verordnung knndgethan, daß fortan die Einwanderung nach den südlichen Theilen Ungarns nur Personen gestattet sein solle, die im Stande wären auf eigene Kosten zu reisen und sich die erforderliche landwirthschaftliche Ausrüstung anzuschaffen. Dadurch daß der Staatsschatz den Ausländern die Hilssbeiträge entzog, wurde die Einwanderungstust bedeutend schwächer und nahm erst im dritten Jahre der