69 abgeplattet, nur einige endigen in klippigen Felsengraten. Die Thäler sind in der Regel sehr eng und ihre Sohle oft nicht breiter als das Bachgerinne, über dem die Gehänge als steil ansteigende Flächen bis zum Bergrücken sich emporziehen. Nur in der Nähe des Hauptrückens führen die Oberthäler fast durchaus felsige Thalgehänge mit ungeheuren Blöcken und Felsbänken oder starren Felswänden, zwischen denen sich, wie im Riesen grunde, die Thäler in tiefe Schluchten und Gründe verzweigen. Doch nur die Gipfel des Hauptkamms, der gratartige Ziegenrücken und einige sehr steile Steinlehnen sind nackt und pflanzenleer, so daß sie mit den felsigen Oberthälern an die gigantischen Formen Stadt und Stift Braunau. der Alpennatur erinnern. Sonst sind Rücken wie Gehänge zumeist mit üppiger Vegetation bedeckt und überall stürzen Wasserfäden zu Thal. Bis 400 Meter findet man eine Fülle von Eichen und Buchen, bis 800 Meter dichte Wälder von Fichten und Föhren. Höher hinauf aber hört der Wald auf und es gibt nur Gebüsche von Knieholz, welche in der Ferne wie Moospolster aussehen, in der Nähe jedoch geknickte Zweige und zerzauste Gipfel zeigen. Auch wird der Boden des Hochgebirges großentheils als Wiesengrund und Hutweide benützt. Weithin tönt das Glockengeläuts der weidenden Heerden, an den Thüringerwald oder an die Alpen erinnernd. Auch tragen die abgehärteten Gebirgs bewohner mächtige Bürden Berghen weithin auf den steilen Wegen. Die Viehzucht ist demnach in den Hochlagen vorherrschend. Der Gebirgs- oder Koppenkäse ist schon seit alten Zeiten gut berufen. Die Bauden, wie die Gehöfte heißen, sind an den Lehnen und