343 die sich nach Baiern wandten, auch die Hauptmacht der Österreicher dorthin. Dies und der Umstand, daß FM. Lobkowitz, der mit 20.000 Mann vor Prag geblieben war, wegen völliger Verheerung der Umgebung Prags seine Truppen zumeist in weiterer Entfernung östlich von der Stadt ausgestellt hatte, ermnthigte die eingeschlossenen Franzosen in der Nacht vom 16. auf den 17. December von Prag gegen Westen auszubrechen, was unter großen Verlusten gelang. Freilich wurde auch Eger, wohin sich die Franzosen geworfen, alsbald vom General Festetics belagert, während Prag sich bereits am 26. De cember ergeben hatte. Unter großem Jubel der Bürgerschaft hielten die Österreicher ihren Einzug in die hartgeprüfte Stadt. Bald fiel auch Eger. Nun stand kein Feind mehr auf böhmi schem Boden. Aber ab gesehen von den sechs Millionen Gulden, die Karl Albert gleich nach der Huldigung gefordert, hatte die französisch - böhmische Occupation dem Lande und nament lich der Hauptstadt Prag ganz gewaltige Kosten Ferdinand Aindcrmaim Ritter von Schulstein, Blschos von Leitmerch. Verursacht. Beinahe eben so groß waren die Summen, ans welche die aus dem Aufenthalt und dem Durchzug der preußischen und der sächsischen Truppen, ja auch der österreichischen Heere erwachsenen Kosten und Schäden geschätzt wurden. Und noch eine leidige Folge der Rückeroberung Böhmens durch die Österreicher trat ein: wie schon früher in Oberösterreich, so wurde auch in Böhmen eine Untersuchnngscommission eingesetzt gegen jene, die sich in der Zeit der Heimsuchung feige und unpatriotisch oder gar verrätherisch gezeigt hatten. Doch ließ die Monarchin die weitestgehende Milde walten; nur eine Person wurde zum Tode verurtheilt und auch diese im letzten Moment begnadigt. Im Mai 1743 kam Maria Theresia selbst