585 Hvchzeittafel) einladet. Nach dem Spruch zieht er ein Stück Kreide aus der Tasche und uralt an die Stubenthüre einen Kranz, aus dem sich ein Rosmarinstrauß erhebt; in den Kranz schreibt er den Preis eines Gedeckes der Tafel: 1 fl. 50 kr. Den Hochzeitstag selbst kündigen gewaltige Gewehr- und Pistolenschüsse an, die namentlich während des Hochzeitszuges nach der Kirche und von da zurück mit unglaublicher Ausdauer losgelassen werden, sie sollen neben der Musik der Feier ihre besondere Bedeutsamkeit verleihen. Doch hüten sich die Kanoniere wohl, die zwei wichtigsten Momente des Festes: die Ertheilung Der Platz im Markte Höritz. des beiderseitigen Elternsegens und die Trauung am Altäre durch wilden Lärm zu stören. Der Elternsegen wird dem Bräutigam wie der Braut daheim im Extrastübchen in Gegenwart der Eltern und Geschwister ertheilt; Sprecher ist der Hausvater; die Segensworte sind kurz, eindringlich, ergreifend, getränkt von religiösem Geiste. Zahllose Thrünen fließen. Nach der Segeusertheilung werden die Gäste des Bräutigams wie der Braut im Elternhause mit einem üppigen Gabelfrühstück („Gackelhenn") bewirthet und nach diesem beginnt der Zug vom Hause des Bräutigams nach dem Hause der Braut und von da nach der Kirche unter Hellem Aufspielen der Musik und fortdauerndem Krachen der Pistolen. Die vollzogene Trauung kündigt ein Pöllerschuß an, dann folgt der feierliche