121 Reflexion bildet der elegante Johann Pravvslav Koubek (1805 bis 1854) und der gefühlvolle Wenzel Bolemlr Nebesky (1818 bis 1882). In der Epik forderten die heimatlichen Geschicke und Sagen häufig zur poetischen Bearbeitung auf. Umfassende Versuche dieser Art aus der Zeit Puchmayers, wie „Otakar" (20 Gesänge) und „Vratislav" (17 Gesänge) rc. von Adalbert Nejedly (1772 bis 1844) und „Devin" von Se bastian Hnevkovsky (1770 bis 1847) haben nur eine bibliographische Bedeutung. Die künstle rische Höhe erreichte hier Johann Erazim Vocel (1802 bis 1871), ein berühmter Archüolog, der in seinen jüngeren Jahren einige denk würdigere Begebenheiten aus der böhmischen Vorzeit in den Cyklen „ ?rem^8lovci" (Die Premysliden, 1838) und »iUoe n ünlioll" (Das Schwert und der Kelch, 1843) besungen hatte; in einem anderen großen Epos „Unb^i'inl 8Iü- vz?" (Das Labyrinth des Karl Jaromkr Erben. Ruhmes, 1846) schlllg er eine romantisch - philo sophische Richtung ein. Durch kleinere Balladen und Romanzen thaten sich Johann Heinrich Marek (1803 bis 1853) und Josef Jaroslav Kalina (1816 bis 1847) hervor, jedoch den größten Erfolg auf diesem Gebiete errang Karl Jaronnr Erben (1811 bis 1870), der Hauptkenner der böhmischen Volkspoesie und Urheber der anmuthigen „U)Uiee" (Sträußchen), einer Sammlung reizender Sagen aus der Volkstradition. Die Fabel wurde mit Glück von Vincenz Zahradnlk (1790 bis 1836), die Idylle und zugleich ihr Gegenstück, die Satire, von Josef Jaroslav Langer (1806 bis 1846) gepflegt.