Romanische Architektur, as denkwürdige Jahr 874, in welchem der heilige Method zu Velehrad den Herzog Borivoj taufte, ist zugleich das Geburtsjahr der Architektur Böhmens, deren Geschichte das erste Jahrtausend bereits überschritten hat. Die heidnischen Götter flohen vor den goldenen Sonnenstrahlen des Evangeliums aus den dunklen Hainen, in denen sie wohnten, und der neugetaufte Christ baute seinem Heiland einen Steintempel. Das Gotteshaus ist die Wiege der monumentalen Baukunst. Die Kirche, die Trägerin alter Cultur, hat für ihre monnmentalen Schöpfungen ihren eigenen Stil erfunden. Die romanische Baukunst, die mit der Annahme des Christenthums wie überall, so auch in Böhmen ihren Einzug hielt, ist ein Kind der katholischen Kirche. Die alten romanischen Kirchen Böhmens sind demnach die an der Heerstraße der Civilisation stehenden Marksteine, sie sind monumentale Geschichts urkunden, welche Herrscher und Große des Landes, Prager Bischöfe und ihre Geistlichkeit, Klöster und Äbte, Pfarrgemeinden und edle Männer und Frauen in ihrer religiösen Begeisterung geschrieben haben. Wenn auch die kargen Geschichtsquellen verhältnißmäßig nur wenige derselben namentlich anführen, bilden diese verbürgten historischen Berichte über datirte Kirchen dennoch feste Contouren des Rahmens, in welchen die weit über wiegende Zahl der nicht datirten Denkmale dem Gesetz der architektonischen Verwandtschaft Böhme,,. ^