288 steife Hermen und ungebundene Faune, reizende Putten, Hippvkampen und Tritonen, das ganze Thierreich, wie es in der Natur oder in der Phantasie lebt, Embleme, Masken, Trophäen und Guirlanden, das Alles belebt in bunter Abwechslung die gegenwärtig stillen Räume und bietet einen durch die Gesammtanordnung wirkungsvollen, durch die fesselnden Details ergötzlichen Anblick. Im Ganzen flach gehalten treten nur stellen weise einzelne Details im kräftigen Relief hervor und bieten auch in der Behandlung eine wohlbedachte Abwechslung. Während das Ornamentale durchwegs meisterhaft behandelt ist, ist das Figurale nicht immer von gleicher Vollendung der Formen, ein Beweis, daß hier mehrere, doch ungleiche Kiinstlerhände betheiligt waren. Jrrthümlicherweise wird die Urheber schaft für Paolo della Stella in Anspruch genommen; der Bau ist nachweislich im Jahre 1555 in Angriff genommen worden und schon drei Jahre vordem hat der Meister das Zeitliche gesegnet. Aber es war einer von den trefflichsten seiner Getreuen da, Zoan Maria, welcher volle Eignung besaß, die Durchführung solch plastischen Schmuckes zu leiten. Da müssen wir uns unwillkürlich der Stuccodecorativn in der Antoniuskapelle im Santo zu Padua, wo Zvan Maria neben Paolo sich bethätigte, erinnern. Auch der Name Piero de Feraboveo Detail aus dem plastischen Schmuck des Schlotes Steril, taucht hier abermals ans. Im Jahre 1565 finden wir hier urkundlich Johann Campian, den tüchtigen Steinmetz, beschäftigt. Können nicht die einfach und geschmackvoll gearbeiteten Kamine, welche gegenwärtig die würzige Zierde des ersten Stockes bilden und Verwandtschaft mit den Steinmetzarbeiten des Belvedere aufweisen, ein Werk seiner Hand sein? Der nun verschwundene Schmuck der oberen Stockwerke bestand nur in Malereien, zu welchen heimische Künstler,