349 feine Abstufungen, ja fast ahne Schattirung colorirt. Die Wölbung der Hanptapsis der Georgskirche zeigt Überreste einer Krönung Mariä, welche derselben Zeit angehört. An das Ende der Übergangszeit rückt ein Theil der vor kurzem bloßgelegten Spuren derWand- Malereien in der Kirche des Prager Agnesklosters, deren architektonischer und plastischer Reichthnm noch durch eine stil volle Bemalung gehoben wurde, da auch Capitäle und Schluß steine in Farbe gesetzt und ver goldet waren. Den nahezu vollständigen Verlust romanischer Wand malereien vermögen die er haltenen Bilderhandschrifteu nur theilweise auszugleichen. Das augenscheinlich in Böhmen während der zweiten Hälfte des XI. Jahrhunderts vollendete Vysehrader Evaugelistar, dessen meist einförmige, in groben Um rissen gezeichnete Typen mehr fach mißlungene Verhältnisse aufweisen, läßt trotzdem auch großartige Züge ernster, künst- St. Georg auf dem Schloßbrunne» am Hradschin. lerisch hoher Auffassung erkennen. Letztere sinkt in den Darstellungen der Wolsenbüttler Wenzelslegende, die im XII. Jahrhundert nach einem älteren Muster hergestellt wurde. Den Höhepunkt der Buchmalerei dieses Abschnittes markirt wohl die in sauberer ^eckmaleiei nach herkömmlichem Typus ausgeführte Kreuzigung des Ostrover Codex in der Prager Metropolitankapitel-Bibliothek. In der Durchbildung der Typen und des Jnitialschmuckes bewegt sich die aus einem böhmische» Benedietinerkloster stammende hinter verborum« innerhalb der Grundsätze, welche die deutsche Buchmalerei der ersten Hälfte des XIII. Jahr-