423 Auch Alvis Bubak (geboren 1824, gestorben 1871), ein vorzüglicher strenger Zeichner wie die meisten, welche dieser älteren Schule angehören, hatte ein offenes Auge für die Schönheiten Böhmens und seiner eigenen Heimat, das Jsergebirge und seine Umgebung („Muzskyberg bei Münchengrätz" in der Prager Gemäldegallerie). Besonders schön ist sein „Urwald mit dem Plöckensteiner See im Böhmerwald", welcher durch den vorzüglichen großen Stich von Karl Post (geboren zu Prag 1834, gestorben 1877 zu Wien, welcher ebenfalls ein Schüler der Prager Akademie war) sehr bekannt geworden ist. Manche der späteren Schüler Haushofers standen schon mehr unter dem Einfluß Eduard Engerths. Einer der begabtesten dieser jungen Landschaftsmaler war der leider früh verstorbene Adolf Kosarek (geboren 1830 zu Heralec, gestorben 1859 zu Prag). Trotz seiner Studien im Salzkammergut und ans der Insel Rügen, die er nur für einige bestellte Bilder benützte, fühlte er sich doch immer nur von seiner Heimat angezogen. Der ernste Charakter des leicht bewegten Hügellandes mit nur dürftigem Pflanzenwnchs und weit sichtbare waldreiche Ebenen mit wechselnder Beleuchtung bei interessanten Wvlkenbildnngen übten auf ihn einen mächtigen Reiz ans, den er trefflich zum Ausdruck brachte. Die „Böhmische Landschaft" im Rndolphinnm, seine „Landschaft mit Bauern hochzeit" im Besitz Seiner Majestät des Kaisers und die Landschaft beim Grafen Rudolf Czernin in Prag, — eine sumpfige, zum Theil mit Knieholz bewachsene Hochebene des Riesengebirges, über welche tiefgehende, vom Sturm zerrissene Nebel dahinjagen, — eines der letzten Werke Kosareks, charakterisiren ihn als den ersten Stimmnngsmaler. Außer Hawränek leben in Prag von den ehemaligen Haushofer-Schülern Alois Kirnig und Julius Marak, welcher von Wien, wo er 27 Jahre lang thätig war, 1887 an die Prager Maler-Akademie berufen wurde und hier mit großen: Erfolg als Professor für das Landschaftsfach wirkt. Maräks poetische Stimmungsbilder „Wald einsamkeit" sind durch die Heliogravüren nach den, einen Cyklus bildenden zwölf meisterhaft behandelten Kohlenzeichnungen, zu welchen Vietor von Scheffel den Text zu schreiben sich angeregt fühlte, einem jeden Kunstfreund bestens bekannt, ebenso die Vier- Jahres- und Tageszeiten und der ans dreizehn Kohlenzeichnnngen bestehende Cyklus: „Österreichische Waldcharaktere", welche Marak im Auftrag des Oberstkämmereramtes auszusühren hatte. Wilhelm Riedl (gestorben 1876) lebte einige Jahre, nachdem er die Prager Akademie verlassen hatte, in Düsseldorf als Schüler Oswald Achenbachs, dann viele Jahre abwechselnd in Italien und Paris. Riedl war der erste böhmische Landschaftsmaler, welcher sich ganz der eben damals sich geltend machenden Richtung der Impressionisten anschloß. Ihm folgten später einige der jüngeren Landschaftsmaler nach Paris, darunter Marie Kirschner, eine Schülerin Adolf Lier's in München, welche bei Jules Dnpre