564 Lubna und Hostokrej bedeutendere (aber gegen Kladno sehr unbedeutende) Quantitäten an Kohle ab. Mit ausgiebigerem Erfolge als dieKohle selbst werden dieRakonitzerKohlenschiefer (Zwischeninittel) gewonnen und zur Erzeugung vorzüglicher Chamottewaaren verwendet. 3. Die Mi r ö s ch au er Steinkohlenablagerung. Abweichend von den bisher betrachteten Steinkohlenbecken mit je einem sehr mächtigen Hauptstütze begegnen wir in Miröschau's Umgebung (südöstlich von Rokitzan) einer Steinkohlenmnlde, welche, in einer Ausdehnung von etwa drei Kilometer nach beiden Richtungen vollständig abgegrenzt, ein Hanptslötz von nur etwa einem Meter reiner Kohle (nebst einem noch viel minderen Unterstütz) sührt, welches überdies vielfach verworfen ist, aber dessenungeachtet glänzende Betriebsresultate eine lange Periode hindurch anfzuweisen hat. Dem stiefmütterlichen Verhalten der Natur wird hier durch die Intelligenz des Bergmannes die Stange gehalten! Indessen besitzt die Miröschauer Kohle eine hervorragende Eigenschaft: sie ist durchwegs vorzügliche Backkohle, sonach zum Vercoaksen sehr gut geeignet und wird nach dieser Richtung auch gehörig ver wertet; sie ist aber auch vortreffliche Gaskohle: in der Prager Ausstellung 1891 war seitens der Prager Gasanstalt unter den sämmtlichen böhmischen Steinkohlen (die Pilsener Cannelkohle ausgenommen) für die Miröschauer Kohle die größte Ergiebigkeit (aus einem Metercentner 29 Cubikmeter Gas bei einer Lichtintensität eines Normalbrenners von 13 Normalkerzen) ausgewiesen! Geologisch wird der Miröschauer Kohle das gleiche Alter mit dem Braser oder Kladnoer Hauptstütze zugeschrieben. Das Vorhandensein der Steinkohlenformation bei Miröschau war schon vor langer Zeit bekannt; der dortige Kohlensandstein wurde am nördlichen Ausgehen der Carbon schichten als Gestellstein für die Eisenhochöfen der Nachbarschaft in einem Steinbruche gewonnen, woselbst auch ein Kohlenschmitz wahrzunehmen ist; trotzdem hielt man die dortige Kohlenformation bis in die Dreißiger-Jahre für flötzleer. Hier (im Norden) und ebenso nach Ost und West ruhen die Carbonschichten auf dem unteren Silur (Barrande's Etage 8) auf, während sie sich im Süden an Vorsilurschiefern (insbesondere an einem Kieselschieferstock) abstoßen; jüngere Schichten (als Carbon) kommen da nicht vor. Der erste Schurs auf Kohle wurde bei Miröschau im Jahre 1833 unternommen, derselbe stieß (nahe am südlichen Ausbisse) ans ein kaum 15 Centimeter mächtiges Kohlenflötzchen (das später constatirte mindere Unterstütz) und wurde (zugleich wegen Wasserandrang) ausgelassen. Später (1842) schürfte das Ärar auf der entgegengesetzten Seite (bei Dobriv) mit kaum besserem Erfolge und gab nach zwei anderweitigen Bohrversuchen (wobei man nicht tief genug bohrte) das Schürfen auf. Endlich im Jahre 1857 gelang es zwei Privatschürfern (Jahnl und Grimm), das Hanptslötz mit circa anderthalb Meter Mächtigkeit (einschließlich der Zwischenmittel) zu entdecken und die Miröschauer Kohle auf den Markt zu bringen, welcher sich jedoch damals sehr undankbar zeigte. Zur eigentlichen Entwicklung des