649 Baumwollmanufactur decretirt, daß „den einwandernden geschickten baumwollenen Knnstwebern ein Betrag von 100 Gulden abgereichct, dann noch andere Begünstigungen in Absicht der Personalsteuer, Befreiung von der Reerutirnng, ungehinderten Znrückzugs und Religionstoleranz zugestanden werden sollen". Infolge dessen kamen aus Sachsen bald die geschicktesten „baumwollenen Kunstwebergesellen", zunächst nach Rumburg und Warnsdorf. Die dortigen Fabrikanten aber lernten von ihnen „die besten Vortheile mannigfaltiger Manufacturen, besonders die echte Appretur der verfertigenden Sommer und Wintermanchester". Glashütte in Eleonorenhain (Böhmerwald). Auch in Prag ließen sich viele fremde Industrielle, besonders der Banmwoll- branche, nieder. In den Jahren 1782 bis 1786 entstanden dort nicht weniger als zehn solcher Fabriken. Die Gründer recrutirten sich aus Sebnitz, Arnstadt, Geithain, Plauen, Chemnitz, Liechtenstein (im Schönburg scheu), ans Breslau und Hessen-Darmstadt. Dennoch entschloß sich Graf Philipp Swcrts-Spork damals, eine gleiche Fabrik auf der Prager Neustadt zu etabliren. Ähnlich verhielt sichs mit der Baumwolldruckerei. Zwar ging das Cosmanoser Etablissement seit dem Tode seines Stifters, des Grafen Josef Bolza (gestorben 1782), zusehends zurück; dafür erwuchsen in Prag beinahe gleichzeitig abermals nicht weniger als fünf Cotton- und Leinwanddrnckereien und ging Johann Josef Leiten berger an eine Neugründung in diesem seinem Fache — der Fabrik „Neu-Neichstadt"