40 Durch die fruchtbaren Niederungen des Ranßnitzbaches, welcher sich unterhalb Austerlitz mit der Litava vereinigt, gelangen wir in das Thal der Cesava, welches in die weite Thalebene der Schwarzawa südlich von Brünn hinansftthrt. Hier liegt inmitten von trefflich geleiteten Musterwirthschaften das alte Benediktinerkloster Raigern mit einer schönen doppelthürmigen Kirche. Eine fruchtbare, von Rebhügeln begrenzte Ebene zieht sich die Schwarzawa entlang nach Süden, woselbst sie sich mit der Jglawa vereinigt und in das herrliche Flachland an der Thaya übergeht, das mit saftigen Wiesen und Stadt Nikolsburg. bedeutenden Auwäldern bedeckt ist, während sich an die Hügel rechts und links prächtige Weingärten und reiche Obstpflanzungen hinaufziehen. Die Einförmigkeit, welche dem ebenen Lande sonst eigen ist, wird hier durch ein Gebirge unterbrochen, welches südöstlich von jenem Vereinigungslanf der Flüsse unvermittelt aus der Ebene emporsteigt und ans dessen pittoresken Contvuren der Blick schon von weitem haften bleibt. Es sind die stolzen Polauer Berge, welche, der selben Formation wie die Kalkberge bei Stramberg angehörig, nur im Süden durch einen niedrigen Sattel mit den Falkensteiner Bergen Niederösterreichs znsammenhüngcn, nach allen übrigen Richtungen dagegen isolirt ans der Ebene aufsteigen, wodurch sie eben einen mächtigen Eindruck erzeugen. Der östliche Theil dieses Gebirges besteht ans einer Reihe zusammenhängender mit Wald bedeckter Kuppen, von denen selbst die höchsten nur Mähren. ^