87 da Wenzels lässige Regierung nichts that, um die religiösen Wirren im Lande zu bannen. Mit dem Tode König Wenzels (gestorben 16. August 1419) trat eine Wendung ein, als sein Bruder Sigmund, König von Ungarn und deutscher Kaiser, Mähren in Anspruch nahm und, von ungarischen und den Truppen seines Schwiegersohnes Albrecht V. von Österreich unterstützt, dasselbe rasch besetzte. Die Mährer huldigten Sigmund als ihrem Markgrafen, obwohl er in Böhmen als König nicht anerkannt wurde. Durch Sigmunds rasches und energisches Handeln eingeschüchtert, verwarfen die Stände auf dem Brunner Landtage 1421 die bekannten vier Prager Artikel, welcher Beschluß allerdings nicht Ctibor von Cymburg. verhindern konnte, daß die husitische Bewegung im Lande immer weitere Kreise zog. Die mährischen Husiten gründeten in der Nähe von Ungarisch-Hradisch auf einer March insel bei dem Dorfe Nedakonitz ein befestigtes Lager (k§ov^ Dübor --- Neu-Tabor), von wo aus sie unter Anführung zweier abtrünnigen Priester, des Friedrich von Straznitz und des Thomas von Vyzovitz, ihre verheerenden Züge unternahmen. An den Truppen des Olmützer Bischofs und des Herzogs von Österreich, Albrecht, fanden sie entschiedene Gegner; letzterer erhielt von König Sigmund als Entschädigung für die gegen die Husiten geleistete Hilfe die Markgrafschaft Mähren (1423) zu Lehen. Um dem verderblichen Treiben der Husiten ein Ende zu machen, schloß der neue Markgraf Albrecht am 9. Mürz 1434