107 Auch der spanische Erbfolgekrieg nimmt die Leistungsfähigkeit Mährens in Anspruch; die ihn begleitende Jnsurrection Räkoczys (1703 bis 1711) schädigt auch das mährische Nachbargebiet Ungarns. Die Zeiten Josefs I. (1705 bis 1711) gehen zur Neige. Dann folgt der glorreiche Türkenkrieg; auch mährische Truppen stehen unter der Fahne Eugens von Savoyen. Was aber Kaiser Karl VI. (1711 bis 1740) vor Allem am Herzen liegt, die pragmatische Sanction, wird von den Ständen Mährens (1720, 17. October) als angenommen bescheinigt. Karl Friedrich Freiherr von Kübeck. Tiefer in die Strömung der Ereignisse und Wechselfälle, die den österreichischen Gesammtstaat bestürmen, erschüttern und doch auch neu befestigen, geräth Mähren seit der Thronbesteigung Maria Theresias (1740 bis 1780), als Preußen den ersten schlesischen Krieg beginnt und sich mit Frankreich, Baiern und Sachsen zum Kampfe gegen die Erbfolge der Tochter Karls VI. und den Machtbestand Österreichs verbündet (28. Octo ber 1741), der Kurfürst von Baiern in Böhmen einbricht und sich in Prag zum König krönen läßt (19. December). Ter bedeutendste General Friedrichs II., Schwerin, bricht anfangs November über Troppan in Ostmühren ein. Olmütz kapitulirt nach zweitägiger