Mädchen und ein Mann ans Javornil bei Belkä. Der heilige Abend heißt im Böhmischen der „freigebige" oder „ergiebige" «Mclrzt äem) nnd verdient sehr Wohl diesen Namen. Was das bescheidene Hanswesen an Fastenspeisen zn bieten vermag, das alles richtet die Hausfrau in Hülle und Fülle zum Nachtmahl her. Auch das Vieh, das Geflügel und die Obstbänme erhalten ihren Antheil vom Tische des heiligen Abends. Sobald die ersten Sterne am Himmel erglänzen, wird der Tisch mit besonderer Sorgfalt gedeckt. Der Tisch, um den eine Kette gezogen ist, wird mit Halmen aller Getreidearten belegt oder inan stellt auf jede Tischecke einen Laib Brot und bestreut die leergebliebene Tischmitte mit Weizenkörnern, worauf man dann einen großen Kuchen mit einem Loch in der Mitte legt nnd über das Ganze das Tischtuch breitet. Unter den Tisch stellt man das Butterfaß oder einen Melkkübel, worin die Hausfrau von jeder Speise einen Löffel voll, sowie die Brosamen und alle Speisereste hineinthut. Sv gedeckt bleibt der Tisch bis zum Feste der unschuldigen Kinder. Der in das Butterfaß hineingethane Speise-Nntheil wird dann den Kühen gegeben, damit sie gut melken.