Vor dem Wirthshause wird ein gemein schaftlicher Maibanm ausgestellt. Am 1. Mai Nachmittags begibt sich dannAlles festlich gekleidet mit Sang und Klang zum Maibaum. Die Burschen werden von ihren Mädchen mit Rosmarin sträußchen beschenkt. Um den Maibanm wird dann bis tief in die Nacht lustig getanzt. Am Pfingstmontag nachmittags wird derselbe unter besonderen Ceremonien „enthauptet". Die Musik spielt auf und jeder Bursche tanzt mit einem jeden Mädchen, so viele ihrer anwesend sind, um den Maibaum. Nachdem alle getanzt haben, wird der Maibaum umgeworfen und ein als Henker gekleideter Bursche haut ihm mit dem Säbel den Wipfel ab. Am Pfingstmontag wurde in der Hanna und der Slovakei ein altcrthümliches Königsfest gefeiert, welches man das „König suchen" oder „jagen" nannte. Es war dies eines der schönsten Feste des mährischen Volkes, ist aber um das Jahr 1870 in den meisten Gegenden erloschen und wird jetzt nur noch in der Umgebung von Ungarisch-Hradisch und Ungarisch-Brod ab gehalten. Am Pfingstsonntag versammeln sich die Burschen im Wirthshause und entsenden drei Abgeordnete zum Ortsvorsteher, um sich die Erlanbniß zu erbitten, „den König suchen zu dürfen". Ist ihnen diese ertheilt, bitten sie sich als „König" einen 14- bis 15jährigen Knaben ans einer der angesehensten Familien vom Vater aus. Für den König werden zwei tüchtige Burschen als Adjutanten bestellt und außerdem noch drei „Abgesandte" und ebensoviele „Aus rufer" und „Einnehmer" erwählt. Der ganze Königszug, an dem 20 und mehr Burschen theil- nehmen, ist beritten. Die Rosse sind mit Bändern