235 wird fast durchwegs in ein verschiedenartig um denselben geschlungenes großes „türkisches" (auf rothem oder schwarzbraunein Grunde buntes) Tuch gehüllt. Nach der Art, wie die Kopftücher verbunden sind, erkennt man leicht, aus welchem Orte die Trägerin desselben stammt. Um Gaya und Göding tragen die Frauen an Werktagen, um Lunden- burg aber immer ein kleines leichtes Tuch unters Kinn gebunden. Nur bei großen Festlichkeiten sieht man z. B. in Landshnt noch die alterthümlichen ,roLI^° — (Hörnchen), die ein wenig an Bischofsmützen erinnern, bei den Mädchen, und ähnliche, aber mit einem langen, gestickten Kopfschleier (Zrckkn) umwundene steife Hauben (öcyioe) bei den Bräuten oder Verheirateten. Diese Kopfschleier, die noch anfangs unseres Jahrhunderts durch die ganze Slovakei üblich, in der Verzierung aber überall verschieden waren, sieht man nur noch in der Umgebung von Velkä. Bei verheirateten Frauen kommt fast durchwegs unter das Kopftuch eine wieder verschiedenartige Haube. Um Gaya haben diese Hauben einen sehr alterthümlichen Schnitt. Die Beschnhung der slovakischen Frauen besteht durchwegs aus verschiedenartigen, oft sehr zierlichen hohen Stiefeln. Schuhe werden nur in den Städten getragen. Zu erwähnen wäre noch die besondere Ausschmückung der slovakischen Bräute. An manchen Orten, wie in Landshnt, Dnbnan n. s. w. besteht sie auch ans speeiell bei der Hochzeit gebrauchten Röcken; das Auffallendste bei ihr ist aber fast immer die eigen- thümliche und zugleich alterthümliche Bekrönung lponUeill) des Kopfes, und zwar nicht nur der Braut, sondern auch der Kranzeljungfern. Diese Bekrönung besteht ans gemachten Blumen, Spiegelchen, Goldflittern und macht einen seltsamen, zugleich malerischen Eindruck. Zum comslleten Brautschmuck gehört natürlich auch ein reich gesticktes leinenes, circa 250 Centimeter langes und 70 Centimeter breites Brauttuch, plnellta üvoclni oder auch üvocinica, Einsegnnngstuch, genannt, weil es auch bei der Taufe und Einsegnung benützt wird. Gestickte Bettvorhänge kommen nur noch hier und dort vor, die schönsten bei Landshnt und Göding, doch sind sie fast nirgends mehr im Gebrauche. Grtsunlcigen, Wohnungen, Zeigen und wärchen der blauen. Die Ortsanlagen und Wohnungen. Die früher erwähnten zahlreichen ethno graphischen Verschiedenheiten der slavischen Bewohner Mährens äußern sich nicht nur in Dialect und Tracht, nicht nur in Gemüths- und Lebensart, sondern auch in Ortsanlagen und Wohnungen. Sv steht der Hannake in Betreff seiner Wohnweise in unverkennbarem Gegensätze zu seinen stammverwandten Nachbarn ringsum. Er wohnt seit Menschengedenken in großen, verhältnißmäßig behaglich eingerichteten Häusern; kaum eine Tagreise von dem Südrande