279 wo er Unterricht in der Composition nahm; er war unter Haydn Violinist in der Esterhazyschen Kapelle und von 1785 bis zu seinem Tode (1808) Orchcsterdirector des k. k. Hofoperntheaters. Er schrieb Opern, von denen wir seinen „Oberon" (1790) nennen wollen, Ballette, Musik zu Schauspielen rc. Von seinen Werken, die sich durch einen specifisch österreichischen Localton auszeichnen, sind etwa 50 in Druck erschienen, vieles aber blieb ungedruckt. Sein Bruder Anton, zugleich sein Schüler, wurde 1761 geboren, erlernte gleichfalls die Violine, genoß in Wien Unterricht bei Mozart, Haydn und Albrechts berger und fand in Josef Fürst Lobkowitz einen Gönner, der ihn 1794 zürn Director seiner Kapelle berief; er starb 1819 in Wien. Von seinen zahlreichen Compositionen wurden nur wenige gedruckt. — In dieselbe Zeit gehören auch Franz Krommer und Franz Seraphinns Lauska. Krommer, ein sehr fruchtbarer und gefälliger Komponist, wurde 1760 zu Kamenitz geboren, war Violinspieler, wurde 1814 Hofkapellmeister in Wien, componirte u. a. 69 Streichquartette, dann Symphonien, Märsche, Flöten- A„ton Emil TM. und Klarinetten-Concerte und starb 1831 in Wien. Lauska dagegen galt als vortrefflicher Pianist, war ein Schüler Albrechtsbergers und vielseitiger Componist; er wurde 1764 zu Brünn geboren und starb 1825 zu Berlin. — Eine der interessantesten Erscheinungen jener Zeit ist aber Wenzel Müller, für dessen Musik sich sogar ein Beethoven, wie op. 121 n beweist, interessirte. Müllers Meisterschaft, so schreibt der bereits genannte Kunsthistoriker Riehl, liegt darin, daß er den echten Bänkelsängerton so unübertrefflich wahr in seinen Zauberpossen traf; er brachte den Keim des Poetischen, die Kraft des deutschen Volksthums auch in den Gesang der Jahrmarktrhapsoden und