380 und Sebcsta. Ersterer starb im Jahre 1807 zu Zuaim. Er malte ul iroseo den Raths saal des Brunner Magistrates und die Kirche zu Obrovitz. Sebesta, der aus Kojetein stammte und in der Folge den wohlklingenden Namen Sebastini annahm, stand weit unter Wintcrhalter, besaß aber immerhin ein achtbares Können, wie es den meisten bürgerlichen Malern am Ausgang des XVIII. Jahrhunderts noch eigen war. Mit weniger bedeutenden: Erfolge als die Freskotechnik wurde in Mähren die Tafel- und Staffeleimalerei geübt. Das älteste Tafelbild, welches sich im Lande erhalten hat, ist wohl jenes, welches Markgraf Johann den Angustinermönchen in Brünn schenkte. Der Sage nach wurde es vom heiligen Lukas gemalt; in Wirklichkeit dürfte cs jenen Marienbildern zuzuzählen sein, die im XIII. und an: Anfang des XIV. Jahrhunderts von italienischen Malern massenhaft in den Handel gebracht wurden. Ziemlich groß ist die Zahl der Tafelbilder, die aus dein XV. und XVI. Jahrhundert herrühren. Sie zeigen deutlich italienische, oberdeutsche und später niederländische Einflüsse. Mit Vorliebe wurde die naturalistische und derbe Manier des Wolgemuth nachgeahmt. In der Folge machte sich der Einfluß Dürers geltend, freilich nicht immer znm Vortheil der Kunst, da die meist mittelmäßigen Maler, unvermögend, den Geist des Meisters zu erfassen, eben nur das nachahmten, was am wenigsten zu loben ist. Bedeutenden Aufschwung nahm die österreichische Kunst zur Zeit, als Rudolf II. zu Prag seinen glänzenden Hof hielt. Unter den Rndolfinischen Hofmalern ist der Antwerpens Bartholomäus Spranger für Mähren nicht unwichtig, da seine zahlreichen Schüler sich auch nach diesem Lande verbreiteten. Arbeiten in seiner Manier ausgeführt, kühn in der Zeichnung, jedoch mangelhaft in Farbe und Form, finden sich noch heute in manchen Adelssitzen Mährens. Eine Reihe interessanter Tafelmalereien aus der Zeit der absterbcnden Gothik und der beginnenden Renaissance besitzt das Brünncr Franzensmuseum. Darunter ragt jenes Gemälde hervor, welches uns das Wunder der Erscheinung Christi bei dem Meßopfer des heiligen Gregorins vor Augen führt. Auf dem Goldrahmen dieses zarten und farbenfrischen Gemäldes sind in Mönchsschrift Worte geschnitzt, welche uns die ehemalige Eigenthümerin nennen. Man liest da: Uoralrtn abntissn äe dosleorvio? 1480. Zu derselben Zeit ist als Einblatldruck mit der obigen Darstellung ein Ablaßbild erschienen, welches die genannte Äbtissin für die Besucher ihrer Klosterkirche durch Johann zu Prunn in Holz schneiden ließ. Derselbe ist wohl auch der Maler des Temperagemäldes und kann daher als ein tüchtiger heimischer Künstler verehrt werden. Die meisten Werke mährischer Malerei bis znm Ausgang des XII. Jahrhunderts behandeln kirchliche Stoffe; interessant ist daher die Thatsache, daß eine isolirte Künstler gestalt, Georg Flegel, der erste deutsche Stilllebenmaler, der Geburt nach dem Lande Mähren angehört. Er wurde im Jahre 1563 zu Olmütz geboren. Seine mit großer